Sonntag, 24. März 2013

Ice Age

Langsam nähert sich COBALT der Vollendung, nur noch ein halber Ärmel und dann ist mein neues Frühlingsjäckchen geschafft.


 photo COBALT5_zps61a0a582.jpg

Allerdings bereue ich mittlerweile, dass ich nicht erst den grauen Winterpulli fertig gemacht habe: den könnte ich bei -14° in der letzten Nacht gut gebrauchen - ein Frühlingsjäckchen hingegen...

Gestern sind mir, als ich mich zwecks Einkäufen nach draussen wagte, fast die Ohren abgefroren. Darum habe ich heute meine Wohnung nicht verlassen und die Zeit genutzt, mein Wolllager und die Strickbücher zu ordnen.
Seit zwei Jahren versuche ich eisern, nur Wolle aus dem Bestand zu verstricken. Nachdem ich heute meinen Wollschrank aufgeräumt habe, konnte ich tatsächlich Lücken feststellen.


 photo decluttering2b_zpse1672fa8.jpg


Dieser Schrank platzte noch vor 2 1/2 Jahren aus allen Nähten, insofern bin ich richtig stolz auf mich und ich bin da, wo ich immer hin wollte: nie mehr Wolle besitzen als in diesen Schrank passen.
Die Lücken werden bald noch größer: Den einzigen Wollkauf, den ich mir in der letzten Zeit genehmigte, war der alljährliche Trip nach Amsterdam und damit verbunden ein Einkauf bei De Afstap. Leider fällt mein Holland-Besuch bei meiner besten Freundin in diesem Jahr wegen meiner gebrochenen Knochen aus. Also gibt es auch keine frische Wolle.
Vom Erfolg angespornt, habe ich ein ähnliches Verfahren auch bei Strick-, Näh- und Stickbüchern und Zeitschriften angewendet: nur so viele Printprodukte, wie in ein bestimmtes Regal passen.


 photo decluttering1_zpsba45fd9a.jpg


Wolle hat ja den Vorteil, dass sie durch Verstricken weniger wird, bei Büchern ist das anders. Ich hatte daher schon im letzten Jahr schweren Herzens beschlossen, mich von einigen Büchern zu trennen und mich nur noch auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Loslassen war eine sehr schwierige Angelegenheit, aber es tröstet mich zu wissen, dass alle sehr gut untergekommen sind.

Samstag, 16. März 2013

AMOK

Meinem Arm geht es zusehend besser: die Beweglichkeit ist soweit wieder hergestellt, dass ich mir seit dieser Woche mit beiden Händen die Haare waschen kann. HUZZA!
Sieht man aber genauer hin, dann graut es mir vor den vielen Wochen oder besser Monaten, die ich noch vor mir habe. Nach wie vor habe ich zwei Mal die Woche Physiotherapie, Massagen und Wärmebehandlungen. Darüber hinaus absolviere ich 3 Mal täglich für jeweils 20-30 Minuten eine Übungsprogramm, bei dem ich vor allem die Muskulatur in meiner Schulter dehne - ein mühsamer und sehr schmerzhafter Spass.
Ich bin immer noch arbeitsunfähig, gehe aber mit Einverständnis von Krankenkasse, Arzt und Chef seit zwei Wochen für ca. 4-5 Stunden täglich ins Büro.
Seit gestern habe ich von meiner Orthopädin das OK, wieder Sport zu machen: ich darf alles machen, was sich mit der Verletzung vereinbaren lässt. Morgen fange ich endlich wieder mit dem Lauftraining an.
Eine bisschen geübt habe ich schon am vergangenen Freitag: Der heiß geliebte Thom Yorke war in Berlin und hat sein neues Solowerk im Berghain vorgestellt. Anschliessend hat Thom noch einen zweistündigen DJ-Set gegeben, so dass ich mit meinem Radiohead-Tour-Team (es war vollzählig aus Mailand, Soronno, Wien und St. Petersburg in Berlin erschienen) erst gegen 5:00 Uhr glückselig und müde getanzt aus dem Berghain torkelten.


 photo afp_djset_zps37bef852.jpg


Mit ein paar befreundeten Musikern und Nigel Godrich, dem Radiohead-Produzenten, hat Thom eine Gruppe zusammengestellt: Atoms For Peace. Deren Debütalbum Amok ist im Februar erschienen. Nachdem ich im vergangenen Jahr die Lieblingsband 22 Mal in ganz Europa und den USA gesehen habe, hatte ich gehofft, in diesem Jahr wieder 'normalen' Urlaub machen zu können. Aber nun touren Atoms For Peace im Juli durch Europa und da können ich und mein Tour-Team leider nicht Nein sagen.

Im November geht es dann wegen Atoms For Peace nach Japan: Für dieses Jahr standen Japan oder Indien eh auf meiner Reise-Wunschliste, insofern ist mir jetzt auf natürliche Weise die Entscheidung abgenommen worden.

Dienstag, 19. Februar 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 8/2013
Irgendwann haben alle einmal das Stricken freiwillig oder durch einen Bildungsplan verordnet gelernt. Erinnert ihr euch noch, wie das war? Was machte euch die meisten Probleme? Wann fing es an, euch richtig zu packen?
Vielen Dank an Michaela für die heutige Frage!


Bei mir fing es in der 3.Klasse an. Die Handarbeitslehrerin hiess Frau Seidel, kam aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und liess uns zu Beginn jeder Stunde zunächst die Arme verschränken.
Handarbeiten hatten wir eine Stunde pro Woche, und zwar war es die letzte Stunde des Schultages. Ich habe es gehasst, schon allein weil die Jungs nach Hause gehen durften, während wir Mädchen mit verschränkten Armen den Instruktionen der Dame Seidel lauschten: und dann mussten wir den Vortrag in die Tat umsetzen. Am Ende der Stunde hat sich Frau Seidel dann unsere Fortschritte angesehen.
Soweit ich mich erinnern kann, haben wir Stricken, Häkeln und Sticken gelernt. Sticken mochte ich ganz gerne, Häkeln ging so und Stricken war ganz schlimm. Ich weiss gar nicht mehr, was ich schrecklicher fand: das Anschlagen der Maschen, rechte Maschen, linke Maschen, der ständige unerklärbare Schwund von Maschen oder ihre wundersame Vermehrung. Ich kann mich auch nur an ein Strickteil erinnern: ein Schal, der in unregelmäßigen und ungewollten Ab-und Zunahmen daher mäanderte. Das Schlimmste waren dabei die schwitzig-klebrigen Finger in der Sommerhitze, und Maschen, die sich weder vorwärts noch rückwärts bewegten. das Quietschen der Nadeln (Rundstricknadeln gab es noch nicht oder waren noch nicht verbreitet, so dass ausnahmslos mit den grauen Stabstricknadeln strickten), habe ich immer noch im Ohr.
Aus dieser Zeit besitze ich noch ein Stricknadeletui, dass wir mit verschiedenen Stichen besticken mussten. Und ich bin erst neulich über dieses Foto gestolpert, auf der rechten Seite, das bin ich mit dem einzigen Werk, dass ich damals in der Grundschulzeit vollendete: ein gehäkelter Schal.


 photo firstsakuhin_zps1f4cd3ff.png



Die Lust am Häkeln hielt aber nicht lange an. Erst in der 11.Klasse habe ich die Lust am Stricken entdeckt. Ich konnte im Grunde nur rechte und linke Machen stricken, alles andere (Anschlagen von Maschen, Lochmuster, Zöpfe, Intarsien, Mehrfarben-Stricken oder Fair-Isle, Stricken mit Nadelspiel ect.) habe ich mir dann alles selber beigebracht.
Nach sieben Jahren ebbte die Leidenschaft ab, und als ich dann Ende der 80er Jahre zum Studium nach Tokyo ging, war sie komplett tot.
Erst im Jahr 2000, als mein erster Neffe geboren wurde, habe ich wieder Lust bekommen und bin noch dabei!

Dienstag, 5. Februar 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 6/2013
Angeregt von den aktuellen Beiträgen auf Tichiros Blog über explodierende Preise von vergriffenen Strickbüchern oder alten Rowan-Heften würde mich mal interessieren:
Wieviel seid Ihr bereit, für ein vergriffenes Heft oder Buch zu bezahlen – wo liegt eure Schmerzgrenze?
Meine teuerste Anschaffung in diesem Bereich war vor einigen Jahren Tudor Roses von Alice Starmore mit 130 Euro, die Schmerzgrenze wäre 150 Euro gewesen.
Vielen Dank an Anyana für die heutige Frage!


Ich kaufe seit Jahren immer mal wieder alte Rowan-Hefte via X-Bay, aber explodierende Preise habe ich bisher nicht feststellen können: die Hefte gehen mal für mehr, mal für weniger Geld über den 'Ladentisch'. Ich habe noch nie mehr (häufig aber viel weniger) als 15-18 Euronen für ein Heft bezahlt, das finde ich ok, da es nicht viel mehr ist als ein aktuelles Heft kostet. Grundsätzlich würde ich niemals mehr als 20,- Euronen bezahlen.
Bei den Strickbüchern sehe ich das ähnlich: ich bin bereit, ungefähr so viel zu bezahlen, wie ein neu auf den Markt gekommenes Buch kosten würde, nicht mehr. Schon bevor ich mit dem Bloggen anfing, 2005, habe ich mich nach alten (vor 1930/40 erschienenen) Strick- und Musterbüchern umgesehen. Aber die interessanten Bücher waren damals schon recht hochpreisig (zumindest, was man in Online-Antiquaruaten findet), also habe ich mich gar nicht erst darauf eingelassen. Wenn ich zufällig irgendwo am Wegesrand ein Antiquariat sehe, gehe ich hinein und frage nach Handarbeitsbüchern, die ich dann durchstöbere.
Obwohl ich noch nicht viel gefunden habe, gebe ich nicht auf. ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich Bücher nicht gekauft habe, da ihr Preis mir zu hoch erschien. Meine Schmerzgrenze ist allerdings auch nicht sehr hoch: die Bücher interessieren mich da ich generell an Historie interessiert bin, aber einen Sammeltrieb habe ich nicht - daher fällt das Nein-Sagen leicht.

Sonntag, 3. Februar 2013

Schneckentempo

Gestern habe ich mit COBALT begonnen. Allein für das Anschlagen der Maschen habe ich eine gefühlte Ewigkeit gebraucht.
Macht aber nichts, denn ich bin so froh, dass die Beweglichkeit in meinem linken Arm gaaanz laaangsaaam wieder zurückkommt.

 photo COBALT2_zpsef979f42.jpg

Insgesamt habe ich, neben dem Maschenanschlag, noch neun Reihen geschafft.
happy face

Freitag, 1. Februar 2013

Grün!

Ich befürchte, dass bei meinem derzeitigen Stricktempo mein grauer Winterpulli erst im Frühling fertig wird.
Sicher, auch im Frühling kann man einen warmen Pulli gebrauchen. Aber irgendwie erscheint es mir fast sinnvoller, ein neues Projekt zu beginnen und zwar ein Frühlingsmodell - das hat zumindest gute Chancen dann fertig zu sein, wenn ich es brauche.


 photo COBALT1_zps4dac17b1.jpg
Kim Hargreaves, COBALT


Schon im vergangenen Jahr hat es mir COBALT angetan, ein Design von Kim Hargreaves aus dem Buch 'Indigo'. Da mir die Jacke immer noch ausgesprochen gut gefällt, habe ich mir das Buch bestellt - und ich bin sehr angetan, nicht nur von COBALT.


 photo rowancottongreenxxx_zps4b8f229d.jpg


In meinem Wollvorrat habe ich noch eine ausreichende Menge an Rowan Handknit Cotton in GOOSEBERRY, einem frischen frühlingshaften Grün. Die Jacke wird wunderbar zu meinen Skinny-Jeans und hellen Leinenhosen passen. Also, los geht's!

Dienstag, 29. Januar 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 5/2013
Mir brennt aus aktuellem Anlass (Sehnenscheidenentzündung) :( eine Frage auf den Nägeln. Was macht eine süchtige Strickerin, wenn sie aus irgendwelchen, z.B. gesundheitlichen Gründen, nicht stricken darf?
Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!


Aus aktuellem Anlass MUSS ich diese Frage beantworten, auch wenn das Problem bei mir eher um das nicht 'Können' und weniger um das nicht 'Dürfen' geht. Da ich wochenlang arbeitsunfähig ans Hause gefesselt bin, wäre jetzt die Zeit, meinen Wollvorrat wesentlich abzuarbeiten...wenn da nicht diese verflixten Brüche wären.
Aber eine Strickerin hält nichts auf! :) Vor einer Woche habe ich zum ersten Mal seit meinem Unfall Stricknadeln in die Hand genommen: und siehe da, die Beweglichkeit des Arms ist immerhin soweit zurück gekehrt, dass ich, auch wenn ich dabei den linken Arm ausstrecken muss, ein paar Maschen stricken kann. Ich arbeite derzeit am Rückenteil eines Pullis (Eigenentwurf) aus grauem Rowan Cashsoft Aran. In der vergangenen Woche habe ich nicht mehr als ca. zwei Reihen am Tag geschafft, ca. 120 Maschen. Jetzt schaffe ich schon 6-8 Reihen pro Tag!

Mittwoch, 16. Januar 2013

Selbstporträt

So ungefähr sieht es gerade in meiner linken Schulter aus: ein zerschmetterter Schulterbruch, garniert von einer Ellenbogenfraktur.

Photobucket


Am 31.12.2012, ziemlich genau gegen 12:00, gefiel es einem tumben Autofahrer sehr abrupt und ohne nach hinten zu gucken, seine Autotür zur Strasse hin aufzureißen. Es war mir unmöglich, mit meinem Fahrrad auszuweichen und so flog ich in einem hohen Bogen auf die Strasse. 4 Stunden später lag ich auf dem OP-Tisch.

Ich hoffe, dass Jahr 2013 hält nicht noch weitere Überraschungen dieser Art für mich bereit!

Wünsche euch allen verspätet ein Frohes Neues Jahr!

Aktuelle Beiträge

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Ich lese

Margriet de Moore
Erst grau dann weiß dann blau

Ich höre

Thom Yorke
Spitting Feathers

The Dead Weather
Dodge and Burn

Suche

 

Status

Online seit 6589 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Mai, 12:13

Credits