Dienstag, 28. Januar 2014

Dienstagsfrage

Ich habe nun einige Jahres-Statistiken der Strickblogger gesehen und frage mich, wie groß die Schränke dieser kreativen Menschen sind, um diese Mengen auch noch nach einigen Jahren unterzubringen, denn schließlich will man ja Selbstgestricktes nicht nach einiger Zeit schon entsorgen (ich habe das große Glück ein eigenes Zimmer – Gästezimmer- dafür benutzen zu können). Viele schaffen es ja locker 20-40 Oberteile pro Jahr zu stricken.
Also Ihr Lieben, ich bin ganz neugierig auf eure Unterbringungsmöglichkeiten.
Vielen Dank an Carina für die heutige Frage!


Das Problem habe ich nicht, denn alles was ich stricke, muss ich auch anziehen oder benutzen und da ist der Bedarf doch begrenzt.

Was die Aufbewahrung anbelangt: Ich habe eine Kommodenschublade im Schlafzimmer für selbstgestrickte Pullis oder Jacken reserviert, die jeweils im Frühjahr und Herbst saisonbedingt ausgetauscht werden.

Dienstag, 21. Januar 2014

Dienstagsfrage

"Erzähl doch mal"- bekannt aus diesen Journalbüchern, die es so gibt, und die man werdenden Eltern/Großeltern so schenkt, damit die für ein Neugeborenes Erinnerungen aufschreiben, die es dann später lesen kann.
Wie seid Ihr zum Stricken gekommen? Was war Auslöser? Gab es einen Anlaß oder hat Euch ein lieber Mensch infiziert?
Vielen Dank an Daniela für die heutige Frage!


Mit ein wenig Grauen, aber vor allem mit Belustigung denke ich an meine Strickanfänge zurück: Handarbeitsunterricht bei Frau Seidel, Grundschule 3. Klasse: Stricken war Teil des Lehrplans - und ich habe es, im Gegensatz zum Sticken, gehasst!
Die Liebe zum Stricken kam erst 9 Jahre später...

January Cure, update

Und weiter geht es mit der January Cure von Apartment Therapie.(Ich hoffe, ich langweile euch nicht zu sehr damit!?)

Aufgabe 8: Get Your Get-Together Together: Date, Guests, Invites
Ja oder Nein: Ja!
Um Mißverständnisse auszuräumen: die January Cure ist mitnichten gleichzusetzen mit unserem Frühjahrsputz. Es geht vielmehr darum, dass man lernt, Faktoren in unseren Wohnungen bewußt wahrzunnehmen, die uns am bedingungslosen Wohlgefühl hindern. Diese Problemzonen (dabei kann es sich um nötige Reparaturen, Staub, achtlos angehäufter Krimskrams, schmutzige Fenster, fehlendes Mobiliar, falsche oder fehlende Wandfarbe ect handeln) sollen dann nach und nach in Angriff genommen werden, so dass unser Zuhause zu einer wirklichen Wohlfühloase generiert. Aufräumen und Putzen sind also nur zwei Massnahmen unter vielen.
Ein weiteres Ziel ist es, Besuchern ein gastliches Zuhause zu präsentieren. Und genau das steht hinter der Aufgabe 8: am Ende der January Cure soll man ein oder mehrere Personen zu sich nach Hause einladen (zum Tee, Essen, ein Glas Wein oder was auch immer), um die Erfolge der Kur zu feiern. Da bei mir Ende Januar ein Krankenhausaufenthalt und anschließende Bewegungsunfähigkeit bevor steht, habe ich das Get Together bereits am vergangenen Wochenende veranstaltet und zu einem indischen Abend geladen.


Aufgabe 9: Create A Landing Stripe
Ja oder Nein: Nein.
Ziel dieser Aufgabe war es, im Eingangsbereich oder Flur eine Abstellfläche bzw. Aufbewahrungsmöglichkeit für Schlüssel und Briefkasteninhalt zu schaffen. Da ich aber langfristig meinen Flur komplett entleeren möchte, konnte ich diese Aufgabe nicht nachkommen.
Ebenfalls langfristig, d. h. im Rahmen meiner geplanten Wohnungsrenovierung, möchte ich einen Schreibtisch einrichten, und dort wird dann auch eine Ablage für Korrespondenz sein.


Aufgabe 10: Try A Media Feast
Ja oder Nein: Nein.
Die Aufgabe war die komplette Abstinenz von TV, Radio, Internet, Computer, Telefon, Smartphone, I-Pad ect.
Bei mir scheiterte es schon allein daran, dass ich aus beruflichen Gründen am Abend mindestens eine der öffentlich-rechtlichen Hauptnachrichten sehen muss, oder zumindest muss ich die Themen im Internet nachlesen.
Ich habe mir aber fest vorgenommen, insgesamt mehr Abstinenz von elektronischen Medien und Print-Junk (meine Schwäche sind Wohn- und Musikzeitschriften) in meinen Tagesablauf zu integrieren, der Konsum von Tageszeitungen und Büchern hingegen bleibt unbegrenzt.


Aufgabe 11: Work On Your Goal Project
Ja oder Nein: Ja!
Mit der Aufgabe 5 sollte man sich einen Punkt auf der Aufgabenliste des ersten Tages aussuchen und diese Arbeit im Januar erledigen. Ich wollte, wie berichtet, mein großes Bücherregal aufräumen.
Ich habe ein paar nicht wiederverwertbare Bücher für den Papiercontainer aussortiert, meine Aktenordner mit neuen Rückenschildern beklebt, und ausgemessen, welchen Bedarf an Kunststoffboxen ich habe.


Aufgabe 11: Flowers, Bedroom Organization & Cleaning
Ja oder Nein: Ja!
Diesmal habe ich fünf langstielige weiße Rosen gekauft.
Im Schlafzimmer gab es auf den ersten Blick nicht so viel zu tun wie in der Küche, aber ich habe doch etliche Stunden verbracht mit dem Ausräumen und Auswischen von Schrank und Kommodenschubladen, dem kritischen Durchsehen sämtlicher Kleidungsstücke (jede einzelne Socke wurde auf ihre Tauglichkeit und Beschaffenheit hin untersucht!), dem Zertrümmern einer alten und defekten Kommode, Staubwischen, Saugen, Bodenwischen, Matratze lüften und wenden, Betten beziehen undundund.
Ein Beispiel für erfolgreiches 'kuren' ist die Schublade mit Strumpfhosen und Leggings:


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Strumpfhosenschublade, vorher


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Strumpfhosenschublade, nachher


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alte Kommode, vorher



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alte Kommode, Zwischenstand

Und siehe da, der Inhalt meiner out box ist erheblich angeschwollen: auf dem Foto ist aber nur das, was ich der Wiederverwertung zuführe. Unterschlagen habe ich einen kleinen Berg an Kram der bereits weggeschmissen wurde bzw das, was am nächsten Wochenende zur Entsorgung der Stadtreinigung zugeführt wird.


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Aufgabe 12: Get Papers & Files in Order
Ja oder Nein: Nein
Diese Aufgabe erledige ich, wenn ich aus dem Krankenhaus entlassen bin und krankgeschrieben-gelangweilt meine Tage zu Hause verbringen muss.

Was haltet ihr von solchen Aktionen wie die January Cure, würdet ihr auch so etwas machen wollen?

Montag, 13. Januar 2014

January Cure

Ich habe schon in der letzen Wochen über die january cure geschrieben. Heute möchte ich über den Stand der Dinge nach sieben Aufgaben berichten.

Aufgabe1: Make a List of Projects
Ja oder Nein: JA!
Die erste Aufgabe im Rahmen der 'Hauskur' war das Erstellen einer To Do-Liste für jedes Zimmer, Kammer, Flur und Bad. Meine Liste beansprucht fünf Seiten meiner 'Kur'-Kladde.

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Aufgabe 2: Flowers, Floors, Green Cleaners
Ja oder Nein: Jo.
Man sollte Blumen für die Wohnung sowie ökologische Haushaltsreiniger kaufen (bzw. selber herstellen) und sämtliche Böden wischen.
Am Wochenende frische Blumen oder einen hübschen Zweig zu kaufen ist in den Monaten, in denen nichts auf meinem Balkon blüht, eh eine Selbstverständlichkeit für mich.
Etwas anderes als ökologische Putzmittel benutze ich nur in sehr wenigen Ausnahmefällen.
Beim Bödenwischen habe ich geschwächelt: Küche, Schlafzimmer und Flur habe ich erledigt. Die Böden in Wohn- und Esszimmer sind noch nicht erledigt, werden aber, da mein Parkett gewachst und nicht lackiert ist, eh nur selten gewischt. (Dafür 3 Mal die Woche gesaugt.)
Zusätzlich habe ich sämtliche Schuhe geputzt!

Aufgabe 3: Get A Fresh Perspective In 10 Minutes
Ja oder Nein: Ja
Bei dieser Aufgabe sollte man sich Gedanken über eine ungeliebte Ecke in der Wohnung machen. Man sollte sich überlegen und notieren, warum, es eine ungeliebter Fleck ist, was stört, was man verbessern möchte und kann.
Meine Problemstelle ist seltsamerweise ein der schönsten Ecken in meiner Wohnung: die Fensterseite meines Eßzimmers, die rechts und links gesäumt ist von Regalen mit Büchern und Schallplatten bzw. meiner Musikanlage, in der ich mich aber nie aufhalte. Das Problem ist nicht einfach zu lösen und wird mich in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen - denn auch hier sollte bis Ende des Jahres eine Lösung her.

Aufgabe 4: Set Up Your Outbox
Ja oder Nein: Ja!
Die outbox kann ein Behälter, ein Karton oder einfach nur eine bestimmte Stelle in der Wohnung sein. Dort wird alles abgelegt, von dem man sich trennen will und was die Wohnung verlassen soll. Meine outbox befindet sich in unmittelbarer Nähe der Wohnungstür und ich habe gleich zwei Beutel mit Kleiderspenden dort abgelegt.



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Aufgabe 5: Select One Project From Your List To Complete This Month
Ja oder Nein: Ja!
Ich bin alle Punkte meiner Aufgabenliste vom ersten Tag der Hauskur durchgegangen und habe überlegt, was stört am meisten, welches Problem hat reale Chancen, noch im Januar erledigt zu werden.
Ich habe mir das Aufräumen des Bücherregals in meinem Wohnzimmer ausgesucht: ich habe dort knapp 1.500 Bücher untergebracht (in zweier Reihen). Ich muss alle durchsehen, abstauben und bei jedem Buch überlegen, ob ich es behalten will oder muss.
Alle Bücher, die in dem leeren Raum zwischen Büchern und Regalbodendecke gestopft sind, müssen ordentlich eingestellt werden.
Kleinere Ansammlungen von Kram muss beseitigt werden.
Meine Musik-Trophäen/Merchandise-Sammlung soll ordentlich in verschließbaren Kunststoffkisten von Ikea verpackt und in den Zwischenboden verfrachtet werden. (Zwischenboden muss vorher noch aufgeräumt werden!) Der Trip zu Ikea mit einer motorisierten Freundin ist auch gleich fest verabredet.
Die 'Problem-Zonen' im Regal:

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Kein schöner Anblick. :(



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Was macht der Skiatlas bei den Kunstbüchern!?!?


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Fan-Artikel müssen weg!


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Drucker und Zeitschriften im Regal machen mich wahnsinnig!


Aufgabe 6: Choose A Piece Of Art To Frame
Ja oder Nein: Nein, da zur Zeit kein Bedarf.


Aufgabe 7: Flowers, Kitchen Organization & Cleaning, Make Yourself a Meal
Ja oder Nein: Jo.
Blumen: Ich habe 20 weisse Tulpen gekauft.
Mahlzeit: Das Menue am Samstag bestand aus einem Salat von gebackener, warmer Rote Beete mit einem Dressing aus Walnußöl und gerösteten Walnüssen, Scaloppine (natürlich vom Bio-Kalb) in Zitronensauce, in frischen Orangen geschmorter Chicoree, überbackenem Fenchel, gebratener Radicchio und frisches Obst, am Sonntag gab es Paprikaragout.
Die Küche ist auch geschafft, und das war harte, ca. 12stündige Arbeit: sämtliche Schränke, Schubladen und Regale wurden nach und nach ausgeräumt, von innen und aussen gereinigt. Sämtlicher Schrank- und Regalinhalt wurde auf Tauglichkeit bzw. Verwendung hin geprüft, aussortiert (outbox) oder gereinigt, der Backofen wurde gereinigt, Wände gewischt, der Terrazzo-Boden mit Politur bearbeitet. Alles, was an Zetteln, Korrespondenz, Notizen, ect herumlag, habe ich in einen kleinen Karton gepackt: die Ablage wird erst nach der Operation gemacht: ich werde wohl einen Monat arbeitsunfähig sein und habe dann viel Zeit für solche lästigen Dinge.
Das Regal mit Kochbüchern und den alten Schrank unter dem Küchenfenster (ein sogenannte 'Berliner Kühlschrank') habe ich nicht mehr geschafft. Ausserdem müsste ich noch die Speisekammer aufräumen, aber davon war ja in der Aufgabe nicht die Rede. ;)

Dienstag, 7. Januar 2014

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 2/2014
Habt ihr Neujahres-Rituale? Im Allgemeinen? Und bezogen auf Euer wolliges Hobby? Aufräum-Entrümpelungsaktionen, erstellt Ihr Listen, welche Projekte es im kommenden Jahr sein sollen? Oder lasst ihr das spontan kommen, weil man eh schon so viel verplant in seinem Alltag?

Vielen Dank an Daniela für die heutige Frage!


Zunächst einmal wünsche ich euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr!

Seltsam, ob wohl ich viele (und durchaus fragwürdige) Rituale zu allen möglichen Anlässen zelebriere, habe ich keines, um das neue Jahr zu begrüßen.
Entrümpelaktionen? Ja, die gibt es. Vor gut vier Jahren bin ich bei Apartment Therapy auf die home cure gestossen und habe mir das Buch zum Projekt gekauft: Apartment Therapy: The Eight-Step Home Cure. Als ich das Buch seinerzeit zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich bitter enttäuscht: kein Hochglanzpapier, keine schönen Bilder von noch schöneren Wohnungen, keine eindrucksvollen 'vorher/nachher'-Bilder: nur gedruckte Seiten, eine Zeichnung hier und da aber nichts, das bei mir Schnappatmung auslöste. Und dann nahm ich das Buch in die Hand, und las die bedruckten Seiten aus billigstem Papier - je länger ich las, desto tiefer sank ich ein. Und dann hab ich angefangen, meine Wohnung zu entrümpeln.
Meine Wohnung ist zwar sehr übersichtlich möbliert, meine Mutter nennt es 'spartanisch', und es steht/liegt kaum ein nicht benötigtes Möbel herum. Aber es gibt eine kleine Sammlung hier, eine dort, tausende Bücher und dazu das Wissen um die Existenz von Sachen, die in Regalen, Schubladen oder Schränken liegen und die ich seit Jahren nicht mehr in Händen gehalten habe, von einer Nutzung mal ganz zu schweigen: das alles legt sich wie ein schweres Gewicht um den Hals, so schwer, dass ich manchmal das Gefühl habe, zu ersticken.
Das war schon immer so, aber als ich dann um 2003 wieder massiv strickte und zwei Jahre später mit dem bloggen anfing, entwickelte sich ein neues Geschwür und blähte sich ungehörig auf: mein Wolllager. Die Rettung waren die Anweisungen im oben erwähnten Buch: erste ernst zunehmende Mengen an Gegenständen verließen meine Wohnung, und wurden auch nicht wieder erstezt. Anfang 2011 meldete ich mich dann auch zur alljährlich im Januar stattfindenden january home cure an, liess die Dinge aber bereits nach wenigen Tagen schleifen.
2012 war ich wieder im E-Mail-Verteiler, schaffte aber nicht einmal die erste Aufgabe: eine Bestandsaufnahme augenscheinlicher Mängel eines jeden Zimmers der Wohnung. Im vergangenen Jahr verhinderten die Brüche von Schulter und Ellbogen jegliches Engagement. Aber in diesem Jahr habe ich mich wieder angemeldet und bisher alle 4 Aufgaben der ersten Woche erledigt.
Ich bin professionelle Prokrastinatorin und spontan passiert bei mir hinsichtlich Entrümpelns gar nicht. Ich brauche einen geregelten Rahmen, der mir immer wieder die Problemstellen vor Augen führt und der mir vermittelt, dass diese "Probleme" auch zu lösen sind.
Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr mit Hilfe der home cure und dem Buch zwei Ziele erreiche: kurzfristig möchte ich die Wohnung mit Hilfe der einen Monat dauernden house cure von offensichtlichem Ballast befreien. (Dazu werde ich in naher Zukunft noch einen gesonderten Beitrag schreiben, der mir schon länger durch den Kopf geistert.) Ich habe für die Januar-Kur bis zum 26 Januar Zeit: am Tag darauf muss ich mich wegen der Knochenbrüche einer weiteren Operation unterziehen und bin wieder eine Weile ausser Gefecht. Zweitens soll langfristig bis Ende des Jahres meine Wohnung renoviert sein: Wände müssen gestrichen, Vorhangstangen und Deckenlampen installiert, Vorhänge genäht, Tischlerarbeiten entworfen und ausgeführt werden, ein paar Stühle möchte ich verkaufen, eine alte Ikea-Kommode muss entsorgt werden. Ausserdem muss ich meine Récamière aufpolstern und neu beziehen lassen und eine neue Matratze für das Bett kaufen.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 50/2013
Natürlich geht es auch heute um Weihnachten und ich möchte die Frage von letzter Woche umdrehen.
Welche wolligen Geschenke macht ihr? Strickt ihr jedem Familienmitglied Socken oder andere Kleinigkeiten, oder gibt es ein paar Auserwählte, die mit größeren Strick-Geschenken bedacht werden?
Oder strickt ihr nach wie vor gemütlich vor euch hin für wen auch immer, ohne euch durch das fixe Datum hetzen zu lassen?
Und natürlich bin ich neugierig: Wie sehen denn eure Strickgeschenke aus?
Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!


Ich gehe prinzipiell davon aus, dass dass Interesse der Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung an meinem Selbstgestricktem eher marginal ist. Daher stricke ich Geschenke nur, wenn sie ausdrücklich erbeten wurden.
Meine Mutter liebt meine selbst gestrickten Socken. Sie hat sich ein Paar wollweisse in einfachem Rippenmuster als Bettsocken gewünscht.
Zwei Freundinnen haben sich ebenfalls Socken gewünscht. Diese Geschenke sind, bis auf die Socken für meine Mama, seit Monaten fertig.
Allerdings gibt es eine Ausnahme von meiner Regel: meine Nichte. Sie wird ungefragt mit einem Jäckchen bestrickt. Mit 18 Monaten ist sie in dieser Hinsicht noch völlig der Tante ausgeliefert! ;)

Montag, 9. Dezember 2013

In meiner zweiten Heimat

Es hat sich bei mir eingependelt, dass ich alle zwei oder drei Jahre nach Japan reise. Da ich 2008 (sogar zwei Mal) in Japan war, wäre es 2010 oder 2011 wieder so weit gewesen... aber 2010 verschlug es mich in Sachen Fernreisen in die USA und 2011 wäre ich nach Japan gereist, wenn dort nicht am 11. März die Erde so fürchterlich gewackelt hätte.
Auch in diesem Jahr habe ich wegen der Nuklearkatastrophe von Fukushima gezögert, und hätte um ein Haar Indien den Vorzug gegeben. Aber dann kündigte Thom Yorke fünf Konzerte seiner Zweitband Atoms For Peace in Osaka und Tokyo an und ich wollte dabei sein! Und wie sehr ich Japan, meine zweite Heimat, vermisste, habe ich dann vor Ort festgestellt - obwohl diesmal irgendwie alles anders war, als bei allen meinen anderen Reisen nach Japan.
Es fing schon damit an, dass ich nicht nach Tokyo geflogen bin, sondern nach Osaka. Ich hatte vor den Tagen mit den Konzerten zum Glück Zeit, um einen Nachmittag in Kyoto zu verbringen.


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Kyoto, Kinkaku-ji

Ich war schon häufig im Kinkaku-ji, um den goldenen Pavillon zu besichtigen, die Anlage liegt am Stadtrand von Kyoto, aber da er erst kürzlich renoviert wurde, strahlte die edle Hülle besonders gülden.
Anschliessend bin ich noch einmal in das Zentrum zurück, um Avril, bei uns besser bekannt als Habu, einen Besuch abzustatten.


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Kyoto ist der Stammsitz von Avril, und dies ist das Hauptgeschäft.


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Ich war bereits mit mehreren Strängen grün und grau gefärbtem Seidengarn in der Hand auf dem Weg zur Kasse, als ich plötzlich das gesamte Gewicht meines heimischen Wollvorrates im Nacken spürte: Ich habe das Garn wieder zurückgelegt und bedaure es bis heute absolut nicht!


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Osaka, Dotomburi


In Japan gibt es ein ungewöhnliches Einlassverfahren bei Konzerten: jedes Ticket hat eine Nummer aufgedruckt, und diese Nummer bezeichnet die Position in der Schlange. Welche Nummer man bekommt, ist Glückssache. Aber natürlich gilt: je niedriger, desto besser. Frühes Anstehen, um möglichst in die erste Reihe zu kommen, ist in Japan vollkommen sinnlos. Somit hatte ich an den Konzerttagen aber Zeit, meinen Mädels ein wenig von Osaka zu zeigen, wo Freunde wohnen und das ich daher ganz gut kenne.


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Atoms For Peace: Nigel Godrich & Thom Yorke



Wie schon erwähnt besuchte ich alle fünf Konzerte von Atoms For Peace in Japan: zwei in Osaka und drei In Tokyo. Es war grandios, und die Band hatte sehr viel Spass.
Aber nicht nur der Einlass zu japanischen Konzertveranstaltungen ist gewöhnungsbedürftig, auch das Verhalten der Zuschauer ist sehr speziell: alle sind sehr euphorisch und begeistert, aber wirkliche Passion ist das nicht.


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Ganz ohne Schlange stehen geht es in Japan bei Konzerten dann doch nicht: für die Fanartikel muss man sich einreihen, durchaus mehrere Stunden: verkehrte Welt!

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Kleine Flirts mit den Technikern der Band brachten mir setlists von zwei der drei Tokyoter Konzerte ein. Aber das Beste geschah, als ich nach den Konzerten in Osaka im Bahnhof Shin-Osaka auf meinen Zug nach Tokyo wartete.


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Da ich viel Zeit bis zur Abfahrt meins Zugs hatte, stellte ich mich mit meinem Gepäck vor die Glastüren des Haupteingangs und ließ die Sonne in mein Gesicht scheinen. Und plötzlich sah ich zwei Minivans vorfahren, aus denen die Mitglieder der Band stiegen. Ich bin zu ihnen hin und wir haben ein paar Sätze getauscht. Das war sehr, sehr nett - und Autogramme habe ich auch noch bekommen.

Meinen hochverehrten Thom Yorke innerhalb von 6 Tagen fünf Mal im Konzert zu erleben und ihn dann auch noch persönlich zu treffen macht sehr euphorisch. Aber als alles vorbei war, setzte die 'Post-Tour'-Depresssion ein und ich benötigte Ablenkung. Mit meiner Freundin Y. bin ich nach Shimoda gefahren, ca. 150 südlich von Tokyo am Meer gelegen, wo wir in einer traditionellen japanischen Unterkunft, einem ryokan inklusive heißem Thermalbad (onsen), zwei wunderbare Tage verbrachten.


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Das rotenburo (='Bad unter freiem Himmel') war wunderbar, und sehr großzügig geschnitten. Am Abend nach unserer Ankunft regnete es, aber das war perfekt, denn es gibt kaum etwas besseres, als im heißen Thermalbad zu sitzen (nackert!) und sich den Kopf durch Regentropfen kühlen zu lassen. Großartig!!! Schon allein wegen der heißen Quellen müsst ihr unbedingt einmal nach Japan reisen. :)


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Am zweiten Tag in Shimoda schien auch schon wieder die Sonne, und wir hatten bei unserem Spaziergang über den Hausberg einen herrlichen Blick auf die Berge der Umgebung.

Das fantastische Wetter hielt sich während der Woche, die ich noch in Tokyo verbrachte. An einem Abend hatte ich sogar einen wunderbaren Blick auf den Berg Fuji!


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Fujisan

Morgen erzähle ich noch ein bisschen mehr...

Dienstag, 29. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 44/2013
Als handarbeitender Mann stelle ich mir die Frage: Gibt es Strick- und/oder Häkelzeitschriften, die keine Frauenzeitschriften sind? Wenn ich in Läden in Handarbeitszeitschriften schaue, finde ich dort eine Vielzahl von Anleitungen für Frauen, einige für Kinder und fast nichts für Männer. Gibt es da Ausnahmen, bei der es sich auch als Mann lohnt, Geld für eine ganze Zeitschrift auszugeben?
Vielen Dank an Ralf für die heutige Frage!


Ich kenne kein wiederkehrend erscheinendes Online- oder Printmagazin, dass sich ausschließlich an strickende Männer wendet. Männer sind, vor allem im deutschen Strickkosmos marginal, so dass sich die erheblichen Investitionen nicht lohnen, und das ist nachvollziehbar.
Aber oft habe ich mich gefragt, warum der Anteil an Modellen für Herren in den einschlägigen Fach- und Anleitungsheften vergleichsweise minimal ist. Haben Frauen eher Interesse, Damenmodelle zu stricken? Oder haben Männer weniger Gefallen an selbst gestrickten Kleidungsstücken? Stricken strickende Männer eher Damenmodelle?
Der strickende Mann muss aber nicht verzweifeln. Rowan bietet immer wieder Herrenmodelle in seinen Magazinen an, und es gibt immer wieder Sonderhefte mit einer ausgewogenen Mischung von Herren- und Damenmodellen, manchmal auch reine Männermagazine.
Bei Brooklyn Tweed wird Mann auch fündig: neben Herrenmodellen in den Quartalspublikationen wurde unlängst eine Sammlung Modelle nur für den Mann herausgegeben.
Das sind nur zwei Beispiele von einigen, und sicher, die Auswahl ist bescheiden, aber Mann kann fündig werden.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 43/2013

Bisher habe ich ja immer einen großen Bogen um Mohairwolle gemacht, aber jetzt hat sie mich doch eingeholt. Gerade verstricke ich Ito Sensai, und während ich noch versuche, mit der Fusselbürste den Ansturm an Flusen auf meiner Kleidung einzudämmen, stellen sich mir ein paar Fragen. Habt Ihr Tipps zur Pflege von Strickstücken aus Mohair und vor allem: Liegen die Flusen in der Natur der Sache, oder gibt es Tricks, sie etwas zu reduzieren?
Vielen Dank an “Tee & Kekse” für die heutige Frage!


Wolle, gewonnen aus dem Haar der Angoraziege, Mohair, hat viele wunderbare Eigenschaften. Es wärmt hervorragend, nimmt Farben sehr gut auf, filzt nicht und ist sehr widerstandsfähig. Ich mag Mohair in Wollmischungen sehr gerne und mein Lieblings-Mohairgarn ist Rowans Kidsilk Haze.
Wenn Projekte aus Mohairgarn fusseln, liegt das einerseits daran, dass das Garn von minderer Qualität ist (kurze Fasern) und/oder an mangelnder Pflege: Mohairgarn erfordert regelmässiges kämmen.
Um Mohair zusätzlich zu pflegen sollte es, wie alle Naturfasern, nicht zu oft gewaschen werden und zum (langsamen) Trocknen ins Tiefkühlfach gelegt werden.

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