Dienstag, 8. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast? Was genau war daran so schrecklich? Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!


Das ein oder andere ärgerliche Missgeschick ist mir natürlich in all den Jahren meines Strickerinnendaseins passiert, aber als wirklich desaströs würde ich den Fall HEATHER bezeichnen. Bei diesem Pulli dachte ich, alles richtig gemacht zu haben: ausgesucht wurde ein klassisches Modell mit einfachen Zöpfen von einer Designerin, deren Modelle und ihre Passform mir wohlbekannt waren; Garn wurde ausgesucht und entsprechende Erfahrungsberichte eingeholt; sogar eine Maschenprobe habe ich gemacht.
Das Stricken mache Spass und ging schnell von der Hand. Aber als ich den fertigen Pulli zum ersten Mal überzog, wusste ich: DESASTER, und zwar ein irreparables! Der Pulli hing an mir herunter wie ein riesiger, formloser und ausgebeulter Sack, das Garn leierte zusehends: ich konnte mich nicht einmal mit der Idee anfreunden, dieses 'Ding' zum Putzen oder Aufräumen des Kellers zu tragen. Geradezu für die Tonne gestrickt, dachte ich.
Freundinnen, die Gelegenheit hatten, das zusammengefaltete Ding in seiner kurzen Lebensphase zu besichtigen, machten mir Komplimente dafür. Nachdem ich sie darüber aufklärte, dass der hübsche graue Haufen ein untragbares Teufelsding sei, wollte mir keine glauben und sie alle probierten es an - nur um mir am Ende Recht zu geben. Ich versuchte noch, ein Kissen daraus zu filzen, aber das war wegen des Kunstfaseranteils vergeblich.
Und zum ersten - und letzten Mal habe ich einen selbstgestrickten Pulli in die Mülltonne geworfen, obwohl es mir wegen der Materialvergeudung extreme Bauchschmerzen bereitete.


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Montag, 7. Oktober 2013

Wenn einer eine Reise tut...

... kann es sein, das ihm dabei Wolle gestohlen wird.

Bevor ich am frühen Donnerstagmorgen meine Wohnung verließ, um zu meiner Mama ins Rheinland zu reisen, habe ich wie üblich, wenn ich für unterwegs Strickzeug mitnehme, Wolle und Nadeln für zwei verschiedene Projekte in zwei Reißverschlussbeutel aus Kunststoff verstaut. Beide Beutel legte ich in meine 'Stricktasche' und streifte die kurzen Henkel über den Zuggriff meines Köfferchens.
Im Zug habe ich einen der Beutel aus der Tasche genommen und Wolle aufgewickelt. Etwa eine Stunde vor Ankunft am Umsteigebahnhof habe ich alles wieder ordentlich und sicher verstaut. Im Anschlusszug habe ich ein wenig gelesen.
In der kleinen Konditorei vor Ort, aus der ich für mich und die Frau Mama etwas Kuchen kaufen wollte, war am Feiertag ordentlich Betrieb, und ich musste in der Schlange warten. Ich wollte die Zeit nutzen und die beiden Beutel in meiner Stricktasche so ordnen, dass ich den Kuchen obenauf legen und sicher nach Hause transportieren konnte. Und da erst sah ich es: es war nur noch ein Beutel mit Sockengarn in der Tasche. Wo war der Beutel mit den aufgewickelten Knäueln geblieben?
Wenn die Tasche am Zuggriff meines Koffers hängt, ist es unmöglich, dass ein Beutel herausfällt: die vorhandene Öffnung ist viel zu klein. Es musste jemand hineingegriffen und einen Beutel aus der Tasche gestohlen haben. Darin waren ausgerechnet vier Knäuel meines schönen Noro Yuzen, und eine meiner heiß geliebten 4.0-Addi-Nadeln.

 photo noroyuzen2_2_zps14226016.jpg

Ich hatte mich so sehr auf einen schönen Schal in herbstlichen Farben gefreut, der so wunderbar zu meiner neuen, dunkelblauen Cabanjacke gepasst hätte.
Ich bin mir sicher, dass wer auch immer den Beutel gestohlen hat, aus Enttäuschung über den Inhalt diesen sofort in den Müll wirft. Seufzzzz.
:(((

Dienstag, 1. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 40/2013
Wo sind eure fertigen Strickstücke zu Hause? Dürfen sie sich mit ihresgleichen in einem speziell dafür vorgesehenen Schrank oder sogar Zimmer tummeln, oder müssen sie ihr Dasein im ganz normalen Kleiderschrank unter all den "normalen" Kleidungsstücken fristen? Und lagert ihr mal um? z.B. einen Pullover mal eine zeitlang aufhängen und dann wieder liegend lagern?
Vielen Dank an Carina für die heutige Frage!


Meine Kleidung, von Mänteln und Schuhen abgesehen, lagere ich im Schlafzimmer, verschlossen und vor Staub/Motten/Licht geschützt in einem Kleiderschrank und in einer Kommode. Meine selbst gestrickten Pullis und Jacken haben eine eigene Schublade und dort werden sie liegend gelagert. Für Gestrick aus feinem Mohair habe ich aber eine Ecke im Schrank reserviert, da diese Sachen nicht gedrückt werden dürfen. Zwei, drei sehr dicke Strickjacken hebe ich ebenfalls im Schrank auf, liegend unter den hängenden Teilen.
Für Schals habe ich eine eigene Schublade, ebenso für Handschuhe und Mützen bzw. für Strümpfe und Socken: hier mische ich Gekauftes mit selbst Gestricktem.
Jeweils im Frühjahr und Herbst wird der größte Teil meiner Garderobe - egal ob gekauft oder selbstgemacht - umgelagert: das, was ich in der jeweiligen Jahreszeit nicht mehr brauche, wird in zwei Behältnisse gepackt, die ich mit meiner Skiausrüstung unter dem Bett verwahre.
Bevor ich Wollkleidung aus- oder wegpacke, wird sie gründlich gelüftet: ein, zwei Tage auf dem Balkon, und zwar möglichst hängend. Bei Bedarf hänge ich die Wollteile auch ein paar Tage ins Badezimmer, anschließend wird alles leicht und vorsichtig ausgebürstet und dann auf den Balkon verfrachtet.
Also: hängen nur zum Lüften, ansonsten lagere ich Wollpullis/-jacken nur liegend.
(Und immer schön an reichlich Mottenschutz denken! ;)

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Dienstag, 24. September 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 39/2013
Welches ist Dein wichtigstes Hilfsmittel beim Stricken, abgesehen von Garn und Nadeln (und ggf. der Anleitung)?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!


Stift, Papier, literweise Tee und ein Massband.

Freitag, 20. September 2013

Lost & Found

Vor wenigen Tagen habe ich meinen Wollschrank aufgräumt, bzw winterfest gemacht: Wollstränge wurden für ein paar Stunden auf den Balkon zum Lüften gelegt und der Mottenschutz in allen Tüten oder Kartons erneuert. Zudem wurde Ungeliebtes und nicht mehr benötigte Reste aussortiert (verschenke ich immer an eine bestimmte Kita).
Und siehe da, ich habe beim Aufräumen einen Schal gefunden, den ich schon vor Monaten gestrickt und seither vermisst habe.

 photo BAKTUS1a8_zps083ca65f.jpg

Das Garn habe ich im Februar 2010 bei einem Besuch in Düsseldorf erstanden, und hatte es immer mal wieder hier und da als Dekoration in meiner Wohnung ausgelegt.

 photo BAKTUS1a7_zps4e616a7e.jpg

Als ich im Frühjahr den Entschluss fasste, im Herbst nach Japan zu reisen, machte ich mir auch gleich Gedanken, was ich meinen dortigen Freunden als Geschenke mitbringen könnte. Für meine Freundin Y. fiel mir sofort eine Schal aus dem schönen Noro Grassland Silk ein.

 photo BAKTUS1a5_zps00eeca0a.jpg

Der Baktus ist zwar alles andere als eine strickerische Herausforderung, aber ein ideales Modell, um die Schönheit eines Garns wie das Noro Grassland Silk und seine wundervollen Farben zu zeigen.
  • Pattern: BAKTUS, Strikkeliese
  • Pattern Source: Baktus
  • Knitted for: Yumiko
  • Size knitted: one size
  • Yarn/ Materials Noro, Grassland Silk, 2x50g, shade 81
  • Needles: Addi 3.5
  • Start/Finish: April 2013
  • Modifications: non

Dienstag, 17. September 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2013
Kaufst du Wolle und Garne eher markenbewusst oder greifst du auch zu No-Name-Produkten? Bitte begründen, danke.
Vielen Dank an Michaela für die heutige Frage!


Beim Wollkauf zählt für mich die Marke eher weniger, ausschlaggebend für den Kauf ist die Qualität. Und dazu gehören Faktoren wie Faser, Herkunftsland, Herstellungsfaktoren wie Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit oder Umweltverträglichkeit ect.
Qualität, das gilt auch für Lebensmittel, Kleidung ect, gibt es nicht zum 'Geiz-ist-geil'-Preis. Markengarn ist nicht gleichbedeutend mit Qualitätsgarn, und natürlich kann ein No-Name-Produkt meinen Qualitätsansprüchen entsprechen.

Freitag, 6. September 2013

Ach, da war ja noch was...

Unglaublich, aber ich habe seit drei Wochen keine einzige Masche gestrickt, ich habe kein angefangenes Projekt auf den Nadeln - nicht einmal Socken.
Woran liegt das? Habe ich meinen Strick-Mojo verloren? Nein, zum Glück nicht. Die Gründe liegen woanders... mal sehen, vielleicht schreibe ich darüber in einem anderen Beitrag.
In den letzten Wochen sind 'nur' ein paar Socken fertig geworden: Weihnachtsgeschenke für Freunde! (Man kann ja nie früh genug damit anfangen, Weihnachtsgeschenke zu horten)
Als nächstes werde ich wohl mit einem Paar Kniestrümpfen anfangen, die, toe up gestrickt werden und der Weiterverwendung von Sockengarn-Resten dienen.


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  • Pattern: ROUNDABOUT SOCKS
  • Pattern Source: personal pattern
  • Knitted for: N.
  • Size knitted: 38/39
  • Yarn/ Materials Lang Yarns Jawoll Superwash Solids, shade 830020, 2x50g
  • Needles: Addi 2.0
  • Start/Finish: Ma< 2013


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  • Pattern: Gentleman's Shooting Stockings
  • Pattern Source: Knitting Vintage Socks, Nancy Bush
  • Knitted for: M.
  • Size knitted: 38/39
  • Yarn/ Materials Lang Yarns Jawoll Superwash Solids, shade 830098, 2x50g
  • Needles: Addi 2.0
  • Start/Finish: April/Mai 2013


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  • Pattern: RAVEN SOCKS
  • Pattern Source: personal pattern
  • Knitted for: me
  • Size knitted: 40/41
  • Yarn/ Materials Rowan, Fine Art, shade 'raven', 1x100g
  • Needles: Addi 2.5
  • Start/Finish: May/June 2013


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  • Pattern: PLAIN SOCKS
  • Pattern Source: personal pattern
  • Knitted for: me
  • Size knitted: 40/41
  • Yarn/ Materials Lana Grossa Meilenweit, 2x50g, shade 6531
  • Needles: Addi 2.5
  • Start/Finish: July/August 2013



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Mittwoch, 28. August 2013

Beharrlichkeit...

... zahlt sich aus, so oder so.
Jahrelang wollte es mir einfach nicht gelingen, Thom Yorke zu treffen, mein schlechtes Karma in dieser Hinsicht ist in meinem Radiohead-Freundeskreis geradezu legendär, ich könnte da Dutzende knapp verpasster Gelegenheiten aufzählen!

Während der Europa-Tour von Atoms For Peace, einem Neben-Projekt von Thom Yorke, schien sich dieser Fluch fortzusetzen: mehrfach habe ich alle Mitglieder der Band hier und da getroffen - alle bis auf Thom. Nach dem Konzert in München, einem der ersten der Tour, gab mir ein sehr netter Soundtechniker eine Setlist, die anschliessend alle Bandmitglieder mit einem Autogramm verzierten - bis auf Thom natürlich! ;) Ich lasse mir nie Autogramme geben, aber bei Setlists ist das etwas anderes und so hatte ich diese Setlist ständig bei mir und, während ich mit meinem 'Team' der Band folgte, durch halb Europa geschleppt um sie jederzeit Herrn Yorke unter die Nase halten zu können! Denn mir war diese sozusagen 'unvollendete' Setlist ein Dorn im Auge: ich wollte unbedingt ein Autogramm von Thom auf dieser Setlist!

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Atoms For Peace, Munich-Setlist

Meine Ausdauer wurde letztendlich belohnt und endlich gelang es mir in London, nach dem letzten Konzert der Europa-Tour, den Fluch zu brechen: ich habe Thom Yorke getroffen und ein paar Sätze mit ihm wechseln können. Er war reizend zu mir!!!


Ich habe schon sehr viele große Orchester erleben dürfen, aber ich habe noch keines gehört, dass in seinem Farbklang an die Berliner Philharmoniker heranreicht. Und obwohl ich schon so lange in Berlin lebe und auch schon Konzert-Abonnements für die Berliner Philharmoniker hatte, ist es mir nie gelungen, sie in einem Konzert dirigiert von ihrem künstlerischen Leiter zu erleben.

Nun hatte Sir Simon Rattle zum Saisonauftakt der Berliner Philharmoniker ein Konzert mit den letzten drei Sinfonien Mozarts auf den Spielplan gesetzt. Da die Sinfonien No 39 und 40 zu meinen sinfonischen Lieblingswerken gehören, die ich aber, aus welchen Gründen auch immer, noch nie im Konzert erleben konnte, wollte ich unbedingt zu diesem Konzert. Zunächst sah es nicht gut aus, da die Karten in wenigen Minuten ausverkauft waren.


Aber schließlich gelang es mir, Dank der guten Kontakte einer Freundin sogar umsonst und ganz nah am Orchester, dieses Konzert der Philharmoniker unter der Leitung ihres künstlerischen Leiters Sir Simon Rattle zu erleben. Ein unvergessliches Erlebnis!!!

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