Dienstag, 29. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 44/2013
Als handarbeitender Mann stelle ich mir die Frage: Gibt es Strick- und/oder Häkelzeitschriften, die keine Frauenzeitschriften sind? Wenn ich in Läden in Handarbeitszeitschriften schaue, finde ich dort eine Vielzahl von Anleitungen für Frauen, einige für Kinder und fast nichts für Männer. Gibt es da Ausnahmen, bei der es sich auch als Mann lohnt, Geld für eine ganze Zeitschrift auszugeben?
Vielen Dank an Ralf für die heutige Frage!


Ich kenne kein wiederkehrend erscheinendes Online- oder Printmagazin, dass sich ausschließlich an strickende Männer wendet. Männer sind, vor allem im deutschen Strickkosmos marginal, so dass sich die erheblichen Investitionen nicht lohnen, und das ist nachvollziehbar.
Aber oft habe ich mich gefragt, warum der Anteil an Modellen für Herren in den einschlägigen Fach- und Anleitungsheften vergleichsweise minimal ist. Haben Frauen eher Interesse, Damenmodelle zu stricken? Oder haben Männer weniger Gefallen an selbst gestrickten Kleidungsstücken? Stricken strickende Männer eher Damenmodelle?
Der strickende Mann muss aber nicht verzweifeln. Rowan bietet immer wieder Herrenmodelle in seinen Magazinen an, und es gibt immer wieder Sonderhefte mit einer ausgewogenen Mischung von Herren- und Damenmodellen, manchmal auch reine Männermagazine.
Bei Brooklyn Tweed wird Mann auch fündig: neben Herrenmodellen in den Quartalspublikationen wurde unlängst eine Sammlung Modelle nur für den Mann herausgegeben.
Das sind nur zwei Beispiele von einigen, und sicher, die Auswahl ist bescheiden, aber Mann kann fündig werden.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 43/2013

Bisher habe ich ja immer einen großen Bogen um Mohairwolle gemacht, aber jetzt hat sie mich doch eingeholt. Gerade verstricke ich Ito Sensai, und während ich noch versuche, mit der Fusselbürste den Ansturm an Flusen auf meiner Kleidung einzudämmen, stellen sich mir ein paar Fragen. Habt Ihr Tipps zur Pflege von Strickstücken aus Mohair und vor allem: Liegen die Flusen in der Natur der Sache, oder gibt es Tricks, sie etwas zu reduzieren?
Vielen Dank an “Tee & Kekse” für die heutige Frage!


Wolle, gewonnen aus dem Haar der Angoraziege, Mohair, hat viele wunderbare Eigenschaften. Es wärmt hervorragend, nimmt Farben sehr gut auf, filzt nicht und ist sehr widerstandsfähig. Ich mag Mohair in Wollmischungen sehr gerne und mein Lieblings-Mohairgarn ist Rowans Kidsilk Haze.
Wenn Projekte aus Mohairgarn fusseln, liegt das einerseits daran, dass das Garn von minderer Qualität ist (kurze Fasern) und/oder an mangelnder Pflege: Mohairgarn erfordert regelmässiges kämmen.
Um Mohair zusätzlich zu pflegen sollte es, wie alle Naturfasern, nicht zu oft gewaschen werden und zum (langsamen) Trocknen ins Tiefkühlfach gelegt werden.

Dienstag, 8. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast? Was genau war daran so schrecklich? Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!


Das ein oder andere ärgerliche Missgeschick ist mir natürlich in all den Jahren meines Strickerinnendaseins passiert, aber als wirklich desaströs würde ich den Fall HEATHER bezeichnen. Bei diesem Pulli dachte ich, alles richtig gemacht zu haben: ausgesucht wurde ein klassisches Modell mit einfachen Zöpfen von einer Designerin, deren Modelle und ihre Passform mir wohlbekannt waren; Garn wurde ausgesucht und entsprechende Erfahrungsberichte eingeholt; sogar eine Maschenprobe habe ich gemacht.
Das Stricken mache Spass und ging schnell von der Hand. Aber als ich den fertigen Pulli zum ersten Mal überzog, wusste ich: DESASTER, und zwar ein irreparables! Der Pulli hing an mir herunter wie ein riesiger, formloser und ausgebeulter Sack, das Garn leierte zusehends: ich konnte mich nicht einmal mit der Idee anfreunden, dieses 'Ding' zum Putzen oder Aufräumen des Kellers zu tragen. Geradezu für die Tonne gestrickt, dachte ich.
Freundinnen, die Gelegenheit hatten, das zusammengefaltete Ding in seiner kurzen Lebensphase zu besichtigen, machten mir Komplimente dafür. Nachdem ich sie darüber aufklärte, dass der hübsche graue Haufen ein untragbares Teufelsding sei, wollte mir keine glauben und sie alle probierten es an - nur um mir am Ende Recht zu geben. Ich versuchte noch, ein Kissen daraus zu filzen, aber das war wegen des Kunstfaseranteils vergeblich.
Und zum ersten - und letzten Mal habe ich einen selbstgestrickten Pulli in die Mülltonne geworfen, obwohl es mir wegen der Materialvergeudung extreme Bauchschmerzen bereitete.


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Montag, 7. Oktober 2013

Wenn einer eine Reise tut...

... kann es sein, das ihm dabei Wolle gestohlen wird.

Bevor ich am frühen Donnerstagmorgen meine Wohnung verließ, um zu meiner Mama ins Rheinland zu reisen, habe ich wie üblich, wenn ich für unterwegs Strickzeug mitnehme, Wolle und Nadeln für zwei verschiedene Projekte in zwei Reißverschlussbeutel aus Kunststoff verstaut. Beide Beutel legte ich in meine 'Stricktasche' und streifte die kurzen Henkel über den Zuggriff meines Köfferchens.
Im Zug habe ich einen der Beutel aus der Tasche genommen und Wolle aufgewickelt. Etwa eine Stunde vor Ankunft am Umsteigebahnhof habe ich alles wieder ordentlich und sicher verstaut. Im Anschlusszug habe ich ein wenig gelesen.
In der kleinen Konditorei vor Ort, aus der ich für mich und die Frau Mama etwas Kuchen kaufen wollte, war am Feiertag ordentlich Betrieb, und ich musste in der Schlange warten. Ich wollte die Zeit nutzen und die beiden Beutel in meiner Stricktasche so ordnen, dass ich den Kuchen obenauf legen und sicher nach Hause transportieren konnte. Und da erst sah ich es: es war nur noch ein Beutel mit Sockengarn in der Tasche. Wo war der Beutel mit den aufgewickelten Knäueln geblieben?
Wenn die Tasche am Zuggriff meines Koffers hängt, ist es unmöglich, dass ein Beutel herausfällt: die vorhandene Öffnung ist viel zu klein. Es musste jemand hineingegriffen und einen Beutel aus der Tasche gestohlen haben. Darin waren ausgerechnet vier Knäuel meines schönen Noro Yuzen, und eine meiner heiß geliebten 4.0-Addi-Nadeln.

 photo noroyuzen2_2_zps14226016.jpg

Ich hatte mich so sehr auf einen schönen Schal in herbstlichen Farben gefreut, der so wunderbar zu meiner neuen, dunkelblauen Cabanjacke gepasst hätte.
Ich bin mir sicher, dass wer auch immer den Beutel gestohlen hat, aus Enttäuschung über den Inhalt diesen sofort in den Müll wirft. Seufzzzz.
:(((

Dienstag, 1. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 40/2013
Wo sind eure fertigen Strickstücke zu Hause? Dürfen sie sich mit ihresgleichen in einem speziell dafür vorgesehenen Schrank oder sogar Zimmer tummeln, oder müssen sie ihr Dasein im ganz normalen Kleiderschrank unter all den "normalen" Kleidungsstücken fristen? Und lagert ihr mal um? z.B. einen Pullover mal eine zeitlang aufhängen und dann wieder liegend lagern?
Vielen Dank an Carina für die heutige Frage!


Meine Kleidung, von Mänteln und Schuhen abgesehen, lagere ich im Schlafzimmer, verschlossen und vor Staub/Motten/Licht geschützt in einem Kleiderschrank und in einer Kommode. Meine selbst gestrickten Pullis und Jacken haben eine eigene Schublade und dort werden sie liegend gelagert. Für Gestrick aus feinem Mohair habe ich aber eine Ecke im Schrank reserviert, da diese Sachen nicht gedrückt werden dürfen. Zwei, drei sehr dicke Strickjacken hebe ich ebenfalls im Schrank auf, liegend unter den hängenden Teilen.
Für Schals habe ich eine eigene Schublade, ebenso für Handschuhe und Mützen bzw. für Strümpfe und Socken: hier mische ich Gekauftes mit selbst Gestricktem.
Jeweils im Frühjahr und Herbst wird der größte Teil meiner Garderobe - egal ob gekauft oder selbstgemacht - umgelagert: das, was ich in der jeweiligen Jahreszeit nicht mehr brauche, wird in zwei Behältnisse gepackt, die ich mit meiner Skiausrüstung unter dem Bett verwahre.
Bevor ich Wollkleidung aus- oder wegpacke, wird sie gründlich gelüftet: ein, zwei Tage auf dem Balkon, und zwar möglichst hängend. Bei Bedarf hänge ich die Wollteile auch ein paar Tage ins Badezimmer, anschließend wird alles leicht und vorsichtig ausgebürstet und dann auf den Balkon verfrachtet.
Also: hängen nur zum Lüften, ansonsten lagere ich Wollpullis/-jacken nur liegend.
(Und immer schön an reichlich Mottenschutz denken! ;)

.

Dienstag, 24. September 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 39/2013
Welches ist Dein wichtigstes Hilfsmittel beim Stricken, abgesehen von Garn und Nadeln (und ggf. der Anleitung)?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!


Stift, Papier, literweise Tee und ein Massband.

Freitag, 20. September 2013

Lost & Found

Vor wenigen Tagen habe ich meinen Wollschrank aufgräumt, bzw winterfest gemacht: Wollstränge wurden für ein paar Stunden auf den Balkon zum Lüften gelegt und der Mottenschutz in allen Tüten oder Kartons erneuert. Zudem wurde Ungeliebtes und nicht mehr benötigte Reste aussortiert (verschenke ich immer an eine bestimmte Kita).
Und siehe da, ich habe beim Aufräumen einen Schal gefunden, den ich schon vor Monaten gestrickt und seither vermisst habe.

 photo BAKTUS1a8_zps083ca65f.jpg

Das Garn habe ich im Februar 2010 bei einem Besuch in Düsseldorf erstanden, und hatte es immer mal wieder hier und da als Dekoration in meiner Wohnung ausgelegt.

 photo BAKTUS1a7_zps4e616a7e.jpg

Als ich im Frühjahr den Entschluss fasste, im Herbst nach Japan zu reisen, machte ich mir auch gleich Gedanken, was ich meinen dortigen Freunden als Geschenke mitbringen könnte. Für meine Freundin Y. fiel mir sofort eine Schal aus dem schönen Noro Grassland Silk ein.

 photo BAKTUS1a5_zps00eeca0a.jpg

Der Baktus ist zwar alles andere als eine strickerische Herausforderung, aber ein ideales Modell, um die Schönheit eines Garns wie das Noro Grassland Silk und seine wundervollen Farben zu zeigen.
  • Pattern: BAKTUS, Strikkeliese
  • Pattern Source: Baktus
  • Knitted for: Yumiko
  • Size knitted: one size
  • Yarn/ Materials Noro, Grassland Silk, 2x50g, shade 81
  • Needles: Addi 3.5
  • Start/Finish: April 2013
  • Modifications: non

Dienstag, 17. September 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2013
Kaufst du Wolle und Garne eher markenbewusst oder greifst du auch zu No-Name-Produkten? Bitte begründen, danke.
Vielen Dank an Michaela für die heutige Frage!


Beim Wollkauf zählt für mich die Marke eher weniger, ausschlaggebend für den Kauf ist die Qualität. Und dazu gehören Faktoren wie Faser, Herkunftsland, Herstellungsfaktoren wie Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit oder Umweltverträglichkeit ect.
Qualität, das gilt auch für Lebensmittel, Kleidung ect, gibt es nicht zum 'Geiz-ist-geil'-Preis. Markengarn ist nicht gleichbedeutend mit Qualitätsgarn, und natürlich kann ein No-Name-Produkt meinen Qualitätsansprüchen entsprechen.

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