Sonntag, 13. Juli 2008

Things Japanese 13/ Bochi

In Japan werden Tote zumeist gemäß buddhistischen Riten bestattet, also verbrannt. Die Asche wird nach verschiedenen Feierlichkeiten in einem Familiengrab zur letzten Ruhe bestattet, die dem Andenken an die Verstorbenen dienen - das ist nicht anders als bei uns. Während bei uns Gräber mit den Namen der Verstorbenen versehen werden, sind die Grabsteine japanischer Friedhöfe ('bochi) in der Regel nur mit dem Familiennamen versehen, das entspricht dem konfuzianistischem Gedanken, dass die Familie von wesentlicher Bedeutung ist, das Individuum hingegen nicht.

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Yanaka bochi

In Japan sind (Familien-)Gräber kleiner als beispielsweise ein Grab in Deutschland. Anschaffung, Unterhalt und Pflege sind teuer und es ist traditionell die Pflichten des 'chonan' (ältester Sohn), dafür aufzukommen.
Gräber werden regelmäßig besucht, dann werden sie zuerst mit Wasser 'gereinigt', indem mehr oder weniger Nass über den Grabstein gegossen wird. Räucherstäbchen werden entzündet, zuweilen auch Blumen als Grabschmuck hinterlegt.

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Ein jeder besucht das Grab seiner Angehörigen, so häufig oder so selten man es möchte. Aber Mitte August wird in Japan das 'O bon' - Fest begangen, an dem der Toten gedacht wird. Viele Japaner kehren in dieser Zeit an den Ort zurück, an dem sich die Familiengräber befinden. Es ist eine Pflicht, in dieser Zeit die Gräber der Toten aufzusuchen, um ihnen Respekt zu zollen.

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Darüberhinaus gibt der buddhistische Trauerritus über viele Jahre hinaus besondere Gedenkfeiern vor. Zu diesen Anlässen werden bei den Gräbern Sotoba (Grabbeigaben) hinterlegt, Holzlatten, die handbeschriftet sind mit dem Namen des Toten, dem Namen Buddhas oder einer Sutre. Sie dienen als Stellverteter des Spendenden, der mit dem Verstorbenen so kommuniziertund seine Anwesenheit ausdrückt. Je mehr dieser sotoba sich an einem Grab befinden, desto bedeutender der Verstorbene.

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Bochi in Kyoto

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