Mittwoch, 2. Juli 2008

Things Japanese 2/ bento

Wer jemals ein richtiges 'bento' von der Hand einer japanischen Hausfrau bekommen und verzehrt hat, wird das nie vergessen. Ein bento ist, schnodderig augedrückt, eine mitgebrachte Mahlzeit, also eine Lunchbox.
Japanische Hausfrauen und Mütter haben aber im Laufe der Jahre eine derartige Meisterschaft im Zusammenstellen einer Lunchbox erreicht, dass jeder, der einmal in den Genuß eines dieser köstlichen und optisch ansprechenden Kunstwerke gekommen ist, dies niemals vergessen wird.
Essen und Mahlzeiten sind in Japan extrem wichtig, so auch das bento. Die Bedeutung des bentos erkennt man auch daran, dass ihm in der Regel das neutral-höfliche Präfix ’o’ vorangestellt wird, also ’o bento’. Das ist kaum zu übersetzen, die’werte Lunchbox’ käme dem noch am nächsten.
Während der zwei Jahre, die ich im Rathaus eines kleinen Städtchens mitten in den Bergen auf Japans Hauptinsel Honshu gearbeitet habe, hatten wir häufig außerhalb des Rathauses zu tun. Das erste, was bei diesen Arbeiten organisiert wurde, war das ’bento’, das war immer das Wichtigste.
Natürlich kann man überall in Japan bentos kaufen, sie werden in allen Größen und Preisklassen angeboten. Sie werden mehrmals täglich frisch zubereitet und sind wirklich von sehr guter Qualität. Eine Besonderheit sind die beliebten ‚ekiben’: jeder größere japanische Bahnhof (‚eki’) bietet ein selbstkreiertes bento an. Manche dieser ekiben sind sehr berühmt und Reisezeitschriften haben eigene Rubriken, in denen ekiben von Gastrokritikern bewertet werden.

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ein eher bescheidenes bento

Hat man einen guten Platz im Zug gefunden, das Gepäck verstaut, dann wird von fast allen Reisenden sofort das bento und die Flasche Tee ausgepackt. So lässt es sich gut reisen!

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