Freitag, 18. Juli 2008

Things Japanese 18/ O sake

Nicht anders als beim Wein auch braucht man viel Zeit, um dem Geschmack des Nihonshu oder sake nahe zu kommen.
Als ich das erste Mal in einem Düsseldorfer Restaurant sake trank, assoziierte ich den Geschmack mit erwärmten Kleber. Aber gut, mein erster Schluck Wein war auch nicht gerade eine Offenbarung.
Angeblich wird sake in Japan schon seit dem 3. Jahrhundert vor Christus gebraut, verbrieft ist seine Herstellung für 600 Jahre später. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Herstellungsweise verändert, aber an den Grundzutaten Reis, Hefekonzentrat und Wasser hat sich kaum etwas geändert. Im Gegensatz zu mancher Weinsorte wird sake jung getrunken, mit ca. sechs Monaten - ein guter sake wird nicht älter als ein Jahr.

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der 'werte' Reiswein: O sake

Sake, wie viele andere Produkte auch, deren Herstellung auf der Grundlage von Reis beruhen, wurde ursprünglich am japanischen Kaiserhof, in den großen Templen und vor allem auch an Schreinen bei rituellen Handlungen eingesetzt und /oder verköstigt. Seit dem 13.Jahrhundert sickerte der Genuß von sake nach und nach auch in die Bevölkerung.

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Einen Teil meines Studiums in Japan habe ich mir durch Deutschunterricht finanziert. Eine meiner Schülerinnen war eine feine alte Dame, aus sehr altem Adel - aber der wurde nach dem Krieg abgeschafft. Einmal in der Woche bin ich zu dieser Dame in ihr fantastisches Haus gegangen, das Werk eines Bauhausschülers, mit großem Rosengarten. Wir machten 20 oder 30 Minuten Konversation oder lasen deutsche Texte, die sie ins Japanische übersetzte. Dann hatte sie genug und mein 'Unterricht' brach an. Sie war eine bemerkenswerte Wein- und Sakekennerin und bestand darauf, mich in die Geheimnisse des sake einzuweisen. Das waren feucht-fröhliche Nachmittage.... ;-))
Ich kann euch den Geschmack von sake nicht beschreiben,ihr müßt ihn aber unbedingt einmal probieren. Leider ist guter sake in Deutschland kaum zu bekommen, in japanischen Restaurants gibt es meist das Gebräu von Ozeki - aber da kann man gleich Heizöl trinken. Es gibt sake mit feinem moussierenden Charakter, mancher ist sehr trocken, andere sind lieblich, oder sehr hart im Geschmack.
Der Kenner trinkt sake eisgekühlt aus einer Glaskarraffe. Sake von guter Herkunft schmeckt so hervorragend - aber im Winter, wenn man eine schöne Schale mit dampfender Nudelsuppe vor sich hat, dann ist so ein 'atsukan' (erwärmter sake) eine feine Sache.

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Eines der ultimativsten Japanerlebnisse ist, mit einem atsukan in einem onsen eines schönen traditionellen Gasthauses zu versinken. Der Himmel auf Erden....

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