Mittwoch, 26. März 2014

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 12/2014 18 Mär
Aus dem Archiv vom 6.3.07:
Wieviel % Eurer Modelle fallen unter:
(1) - Stricken um des Strickens Willen
(2) - Stricken, weil Du’s selbst brauchst
(3) - Stricken, weil dir jemand einen Auftrag gibt
(4) - Stricken, weil ein Geschenk benötigt wird
(5) - Stricken für einen guten Zweck?
Das Wollschaf bedankt sich bei Ute!


1 = 100%
2 = 80% , wobei ich 'brauchen' mit 'haben wollen' ersetzen würde.
3 = 5%
Ich stricke nicht gerne für andere wenn ich keine genauen Wünsche und Anweisungen erhalte - ohne dass ich Garn und Anleitung in die Hand gedrückt bekomme, geht da gar nichts.
4 = 15%
5 = Ich halte nicht viel von Aktionen, wo (ich entsinne mich an die Smoothie-AKtion) Mini-Mützen ect gestrickt werden. Ich spende regelmäßig Geld, weil das für die allermeisten Organisationen das effektivste Hilfsmittel ist.
Im Winter werden wir Berliner häufig aufgerufen, warme Kleidung oder Wolldecken für Bedürftige und Obdachlose zu spenden. Auch hier würd ich niemals einen Pullover stricken, sondern kaufe alljährlich wärmende Thermounterwäsche, die ich dann einer bestimmten Kleiderkammer spende.



Die verstrickte Dienstagsfrage 13/2014 25 März
Einige der Oberpfälzer Stricklieseln von Ravelry haben sich Gedanken darüber gemacht, warum wohl nach dem Strick-Hype in den 80ern das Stricken in den neunzigern völlig aus der Mode kam. Es wäre toll, wenn das die verstrickte Dienstagsfragen werden würde, denn dann hätten wir noch mehr Antworten auf diese Frage.
Wenn wir jemals mit unserer Untersuchung darüber fertig sind, werde ich natürlich darüber berichten und auch dich auf dem Laufenden halten.
Vielen Dank an Sabine für die heutige Frage!


Ich habe im Handarbeitsunterricht der 3. und 4. Klasse Stricken gelernt, aber ich mochte es absolut nicht. Hingegen war ich ganz begeistert vom Sticken und Häkeln. Mit meiner besten Freundin, die ich just zu dieser Zeit kennenlernte, habe ich, wenn wir nicht gerade damit beschäftigt waren, Baumhäuser zu bauen, immer sehr viel gebastelt, gestickt, genäht und gehäkelt, drinnen wie draussen: unsere Hände waren immer tätig. Aber gestrickt haben wir damals nicht, noch nicht.

Bei mir persönlich fing der 1. Strickboom ziemlich genau im Herbst 1980 an (übrigens gleichzeitig mit meiner ersten Näh-Phase) und dann gab es kein halten: in wenigen Monaten brachte ich mir alles bei, was ich brauchte: Anleitungen lesen, Anleitungen selber erstellen, Mass nehmen, eingesetzte Arme berechnen, Raglanmodelle berechnen, Strickproben erstellen, Stricken mit Rundstricknadeln, Stricken mit Nadelspiel, Zöpfe stricken mit Zopfnadeln, Stricken mit zwei, drei Farben gleichzeitig, Intarsia-Stricken, Vernähen ect ect. In Ermangelung an Büchern, You-Tube, Internet oder Kursen geschah das alles intuitiv.
Der große Reiz, den das Stricken, wie auch das Nähen, für mich damals ausübte war ganz einfach der, dass ich mit vergleichsweise wenig Aufwand Kleidung herstellen konnte, die billig war und meinem Geschmack sowie einem Verlangen nach individuellen Stücken entsprach.
Bei Wolle-Rödel konnte man für ungefähr 10 DM Material für einen ganzen Pulli kaufen: ich habe sicher ein knappes Dutzend Pullis aus dem legendären Mohair gestrickt.
Nach dem Abitur hielt das Stricken an, weil Geld knapp war. Als ich dann mit den ersten Studentenjobs etwas mehr Geld zur Verfügung hatte, war es mir ein großer Genuss, einfach mal ein Kleid oder ein Pulli zu kaufen, auch wenn es gerade nicht nötig war.
Aber das Selbermachen von Kleidung hörte erst auf, als ich dann ungefähr Mitte der 80er nach Berlin ging. Ich habe im ersten Berliner Herbst noch einen Pulli gestrickt, aber das war es dann. Einerseits gab es sehr viel in der neuen Stadt zu entdecken, andereseits hatte ich auch weniger Zeit, da ich neben der Uni und Job in einem japanischen Restaurant auch noch mein Studium in Tokyo vorbereiten musste.
Es folgte eine Phase in der ich gut 10 Jahre keinerlei Handarbeiten gemacht habe: Studium im Ausland, Rückkehr an die Berliner Uni, erste Jobs im Medienbereich, der Magister und gleich anschließend ein Job in Japan. Da blieb einfach keine Zeit für's Stricken und ich vermisste es auch nicht. Kurz gesagt: ich hatte nach knapp 10jährigem overload einfach keine Lust mehr.
Aber die Lust kam im Jahr 2000 zurück, als mir besagte Freundin dieses Modell zeigte, dass sie gerade fertig gestellt hatte. Und als kurz darauf mein ältester Neffe geboren wurde, fing ich wieder an, gelegentlich die Nadeln in die Hand zu nehmen.
Ich habe sie bis heute nicht mehr aus den Händen gelegt, von gewissen Zwangspausen wegen Tennisellbogen, gebrochener Knochen und Gelenke abgesehen.

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