Dienstag, 22. Juli 2014

Dienstagsfrage

Habt Ihr ein oder mehrere Lieblings-Strickbücher?
Wenn ja, welche(s)?

Aus welchem Buch habt Ihr bisher die meisten Modelle nachgestrickt?

Welches Buch in Eurer Strickbibliothek hat Euch bisher den meisten Nutzen gebracht und warum?


Als ich mich vor gut 1 1/2 Jahren daran machte, meine 'Bibliothek' von Ballast zu befreien, mich also von Büchern zu trennen, von denen ich wusste, dass ich sie niemals wieder in die Hand, geschweige denn lesen würde, habe ich natürlich auch meine Strickliteratur kritisch durchgesehen. Ich habe nur Bücher behalten, die ich regelmäßig gebrauche oder ansehe. Meine Lieblinge darunter sind Bücher, die ich sehr häufig in die Hand nehme: um ein Modell zu stricken, um die Konstruktion eines Schnitts zu studieren, oder um die Lösung eines 'stricktechnischen' Problems zu finden, oder einfach weil hoffe, eine Anregung für ein Projekt zu finden. Meine Lieblingsstrickbücher sind:

Rowan Yarns, Vintage Knits
Rowan Yarns, A Yorkshire Fable
Sarah Dallas, Knitting
Nancy Bush, Knitting Vintage Socks
Vogue Knitting, The Ultimate Knitting Book
Kim Hargreaves, Breeze

Mit fünf verschiedenen Modellen ist Nancy Bushs Vintage Socks das Buch, aus dem ich die meisten Modelle gestrickt habe, wobei ich jede dieser fünf Anleitungen mehrfach gearbeitet habe, so dass ich ca. 20 Paar Socken nach Anleitungen aus diesem Buch gestrickt habe. Nach all den Jahren ist dieses Buch meiner Meinung nach immer noch eines der besten Socken-Bücher, die es auf dem Markt gibt.
Ich bin ja seit Jahren bekennender Fan von Kim Hargreaves, und aus ihrem Breeze habe ich bereits vier Modelle nachgestrickt.

The Ultimate Knitting Book von Vogue Knitting, aber vor allem Montse Stanleys Knitters Handbook sind sicherlich die wichtigsten und somit nützlichsten Bücher in meiner Strickbibliothek, es sind Grundlagenbücher, die ich sehr, sehr oft nutze. Während man bei Montse Stanley auf so gut wie jede technische Frage und jedes Problem eine Antwort und Lösung oder auch eine Alternative findet, bietet das Buch von Vogue Knitting hilfreiche Details zu Schnitt, Entwurf und Ausarbeitung von Strickmodellen.

Auffällig ist, dass ich in den letzten vier, fünf Jahren Jahren so gut wie keine Strickbücher mehr kaufe, obwohl, so mein Eindruck, die Zahl der Publikationen, auch der deutschsprachigen, ständig steigt. Der Grund meines Desinteresses ist einfach: irgendwie sehen diese Bücher alle gleich aus, haben den gleichen Aufbau, ähnlichen Text und bieten mehr oder weniger die gleichen Modelle an - und viele dieser Bücher tragen die abschreckenden Adjektive 'schnell' und 'einfach' im Titel. Es ist wohl die Do-It-Yourself'-Welle, die all diese Handarbeitsbücher auf den Markt schwemmt.

Dienstag, 8. Juli 2014

Kurzer Prozess

Knapp zwei Wochen nach meiner zweiten Schulter-Ellbogen-OP habe ich Anfang März wieder mit dem Stricken begonnen, und zwar mit SALVIA, einem Modell von Martin Storey aus dem Rowan-Magazin 45.
Am Anfang waren es jeweils nur wenige Maschen pro Tag, denn ich habe sofort einen stechenden Schmerz im frisch operierten Ellbogen verspürt und musste die Arbeit wieder beiseite legen. Das zog sich über Wochen hin und ich befürchtete, der Schmerz würde mich nie wieder verlassen.
Darum habe ich auch gefühlte hundert Jahre an diesem Jäckchen, für das ich ein schönes, dunkelgraues Baumwollgarn von Rowan aus meinem Vorrat gewählt hatte, gestrickt.
Zum Glück wurde dann doch irgendwann besser und das Stricken machte wieder Spass - das Stechen tritt, obwohl es immer noch nicht ganz weg ist, nur noch sporadisch auf.

Vor zwei, drei Wochen waren endlich alle Teile fertig und ich machte mich an die Ausarbeitung. Dabei machte sich ein dumpfes Gefühl in meinem Magen breit (ich kann meinen Magen eigentlich blind vertrauen und für das heutige Halbfinalspiel der deutschen Mannschaft sieht es gut aus! ;) und kaum war der erste Ärmel angenäht, machte ich eine Anprobe. Ich habe das Modell in Größe M gestrickt, aber leider stellte es sich als viel zu gross heraus.


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Da half nur noch kurzer Prozess und am nächsten Abend war die Jacke bereits aufgeribbelt.
Eventuell stricke ich aus dem Garn MARIGOLD, ein Modell von Marie Wallin aus dem gleichen Heft.
Während das Stricken in den letzten Monaten mehr oder weniger ruhte, bzw. ruhen musste, habe ich mich wieder verstärkt mit Stickerei beschäftigt, und auch viel dazu gelesen. Schließlich habe ich meine Farb-Vorräte an Stickgarn aufgefüllt, einen alten sampler hervorgeholt und die eingerosteten Stick-Kenntnisse aufgefrischt.


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Es geht noch ganz gut, und vor allem macht es mir gerade wahnsinnig viel Spass. Dieser sampler ist fast fertig und ein zweiter wartet bereits auf seinen Einsatz.


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Mein Plan: aus zwei alten Leinen-T-shirts möchte ich einen Sommerschal nähen und diesen dann in freier Technik mit Kreisen oder Vierecken verschiedener Größe besticken. Dabei möchte ich für jeden Kreis nur einen bestimmten Stich und farblich nur Abstufungen einer Grundfarbe verwenden.

Freitag, 16. Mai 2014

Unterwegs 2.2014

Meine liebste japanische (und frankophile) Freundin Y. reist einmal im Jahr für eine gute Woche nach Paris und wollte das auch in diesem Jahr tun. Aber bereits im vergangenen November, als ich bei ihr in Tokyo war, hatten wir überlegt, ob wir uns nicht irgendwo in Europa treffen und ein paar Tage gemeinsam verbringen, bevor sie anschließend nach Paris weiterreist. Ihre Wahl fiel auf Kopenhagen, eine Stadt, die ich sehr mag und in der ich mittlerweile auch ein paar Freunde habe.
Wir sind beide, aus unterschiedlichen Richtungen, am 1. Mai nach Kopenhagen geflogen um gemeinsam ein verlängertes Wochenende zu geniessen.


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Da ich bereits am sehr frühen Morgen in der Stadt landete, hatte ich Zeit, nach einem Frühstück Sommerfuglen den obligatorischen Besuch abzustatten. Aber da ich zur Zeit wegen meiner Schulter nicht viel stricken kann, habe ich auch keine Wolle gekauft. All den verführerischen Garnen widerstehen zu können, hat mich richtig stolz gemacht. ;)
Nach dem Einkehrschwung bei Sommerfuglen habe ich einen wunderbaren Spaziergang nach Norrebro gemacht.


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Billige bzw. günstige Wohnungen sind in Kopenhagen Mangelware, wie in fast jeder Hauptstadt. Und darum ist auch das Problem der Gentrifizierung überall spürbar - vor allem in zentrumsnahen Bezirken wie Norrebro. Die Zeit der Strassenschlachten ist zwar vorbei, können aber jederzeit wieder aufflammen.
Zu Norrebro gehört auch der Faelledpark, in dem es anlässlich des "Tags der Arbeit" alljährlich ein großes Fest gibt: es wird gegrillt, getrunken, gefeiert, gesungen - Bands spielen und Vertreter jedweder politischen Ausrichtung halten flammende Reden. In diesem Jahr war das Wetter so gut und der Park so voll, dass ich das Gefühl hatte, Kopenhagen hätte sich hier komplett versammelt.


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Später am Donnerstag bin ich wieder zum Flughafen gefahren und habe Y. abgeholt. Am nächsten Tag haben wir Y.'s to do-Liste in Angriff genommen, auf der auch ein Besuch in Kopenhagens berühmten Designtempel Illums Bolighuis stand. Die Schaufenster dieses wunderbaren Geschäfts waren noch ganz österlich geschmückt:


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Ich habe mich bei Illums unsterblich in ein graues Sofa von Arne Jacobsen verliebt, dass mir schon in Zeitschriften sehr gut gefiel. Das Modell 'Mayor', bereits Ende der 30er Jahre entworfen, wurde vor wenigen Jahren reanimiert und ich konnte nun erstmals Probesitzen. Es hat sofort geschnackelt, die ganz große Liebe - aber der Preis ist leider exorbitant.


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EIn Abstecher zum Nyhaven war natürlich auch auf der Liste. Ebenso ein Besuch in der Louisiana, einem der schönsten Kunstmuseen der Welt. Ich war schon häufig dort, aber es zieht mich immer wieder hin - vor allem wegen der wunderbaren Sammlung von Statuen Alberto Giacomettis. Wir haben die langen Öffnungszeiten am Freitag genutzt und sind erst am späten Nachmittag nach Humlebaek gefahren.


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Neben Giacometti ist ein weiterer meiner Lieblingskünstler in der Louisiana vertreten: Alexander Calder. Von seinem Werk 'Little Janey Waney' hat man eine wunderbare Sicht über den Oeresund nach Schweden hinüber - Y. fand es besonders faszinierend, dass man von Dänemark aus nach Schweden gucken kann.


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Am Samstag haben wir die drei königlichen Schlösser angesehen, wobei ich persönlich Rosenborg am liebsten mag, nicht nur wegen des hübschen Parks.


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Nach dem royalen Pomp wollte ich, dass Y. noch den sozialen Gegenentwurf, Christiania, sieht. Also sind wir nach Christianshavn gelaufen und haben uns durch die Gassen des 'Freistaates' treiben lassen.


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Bei einem guten Essen mit dänisch-deutschen Freunden im wunderbaren Biomio haben wir den Samstag ausklingen lassen.
Nach einem guten Frühstück im Granola sind wir am Sonntagmorgen zuerst ins Designmuseum gegangen und haben uns die Hans J. Wegner-Ausstellung angesehen. Y. hat sich erst unlängst einen der schönen Wishbone-Stühle gekauft und war begeistert, welche Vielfalt von Sitzgelegenheiten der berühmte dänische Designer entworfen hat. Bereits bei Illums Bolighuis haben wir einstimmig festgestellt, dass manches Produkt von Wegner eher unbequem aussieht (beispielsweise der Wishbone-Stuhl), es aber gar nicht ist, ganz im Gegenteil: sie sind höchst komfortabel.


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Vom Design-Museum ist es nur noch ein Katzensprung zum alten Kastell, einer Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert. Erstaunlicherweise lassen viele Besucher der Stadt diese schönen Anlage links liegen und widmen ihre Aufmerksamkeit der kleinen Meerjungfrau, die ganz in der Nähe, aber im Grunde völlig uninteressant ist.


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Unweit des Kastells befindet sich eine alte Seemannssiedlung mit ihren kleinen gelben Häusern, 'Nyboder' genannt. Angeblich sollen dort noch heute Marineangehörige wohnen, aber ich habe auch gehört, dass die schnuckligen, zentral gelegenen Häuser besonders bei Künstlern sehr beliebt beliebt sind.

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Falls ihr die Gelegenheit habt, Kopenhagen zu besuchen: diese alte Siedlung ist wirklich sehenswert, in einem der Häuser gibt es auch ein kleines Museum.
Sonntagnachmittag ist Y. weiter nach Paris geflogen und ich nach Berlin zurück. Schön war es Kopenhagen, bis hoffentlich ganz bald!

Und morgen geht es nach London!


.

Freitag, 9. Mai 2014

Unterwegs 1.2014

Mein alljährlich Ostertrip nach Holland zu meiner liebsten Freundin F. liegt schon wieder über zwei Wochen zurück, ist also schon wieder Schnee von gestern und der Flug für nächstes Jahr schon so gut wie gebucht.


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Wie immer am Karfreitag habe ich mich mit F. in Amsterdam verabredet. Den Vormittag hatte ich diesmal für mich, da F. noch ein paar Stunden arbeiten musste. Ich nutzte die Zeit, um durch die Strassen zu schlendern und in ein paar Lieblingsboutiquen wie Sukha zu stöbern.


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Dabei habe ich überall reizende Stadttiger getroffen.


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Sind sie nicht entzückend??? Ich hätte ja so gern zwei Katzen, aber meine Empfindlichkeit gegenüber Tierhaaren und das häufige Reisen machen es mir zu meinem größten Bedauern unmöglich, Katzen zu halten.
Meine Freundin F. liebt Handarbeiten wie ich, schon als 7jährige haben wir zusammen für unsere Schlümpfe Kleidungsstücke gehäkelt und genäht. Und daher ist auch das erste Ziel, das wir in jedem Jahr gemeinsam ansteuern, De Afstap - wo man uns schon gut kennt und immer herzlich begrüßt! :)


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Ich habe mich sehr zusammengerissen und nur einen Strang Sockenwolle von Rowan und ein paar Rundstricknadeln gekauft.


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Bei Penelope Craft waren wir auch noch, und dort konnte ich zwei Strängen Madelinetosh Merino Light nicht widerstehen.


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Am Abend sind F. und ich wie immer zum Essen in unser Stammlokal gegangen, einem kleinen chinesischen Restaurant auf dem Zeedijk in Chinatown, und dann weiter nach Zeist, wo F. lebt.
Bereits am Freitag hatte ich das bekannte Kratzen im Hals, das in der regel nichts Gutes mit sich sich bringt - und ab Samstag nachmittag lag ich dann auch mit Husten und Schnupfen flach, zum Glück bekam ich kein Fieber. Am Ostersonntag sind wir, ganz unösterlich, mit den Kindern zu einem Eselasyl gefahren - und hatten dort eine Menge Spass, auch wenn es hier so aussieht, als wäre mein neuer Freund noch etwas skeptisch. :)


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Anschließend haben F. und ich ihren neuen und großen Webrahmen zusammengebaut und ich freu ich mich schon auf's Weben im nächsten Jahr!

Dienstag, 29. April 2014

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 18/2014
Mich interessieren die Antworten zu folgender Frage, weil ich selber immer wieder Sachen dazwischen habe, die ich, obwohl sie gut gelungen sind, nicht so gerne oder eigentlich gar nicht tragen mag, und bei anderen sieht immer alles so toll aus. Also bitte, Hand aufs Herz und ganz ehrlich zu euch selber sein.
Wieviel Prozent von euren selbstgestrickten Sachen tragt ihr:
- sehr gern und oft
- nur selten
- leider nie

Und…habt ihr schon sehr viel geribbelt ? Weil es ja so ist wie im "richtigen" Kleiderschrank. Man wollte es haben, es ist auch gut geworden aber man zieht es trotzdem nicht an, oder der 47ste von 112 Schals wurde schon sehr lange nicht mehr getragen….
Vielen Dank an Nina für die heutige Frage!


Grundsätzlich mag ich 100% der selbtgestrickten Sachen, die ich im Schrank habe.
Ich trage ca. 80% meiner selbstgestrickten Kleidungsstücke sehr gern und oft und 20% nur selten. Selten, weil Farbe, Material oder Schnitt zu speziell oder zu warm sind. Selbstgetricktes, das ich nicht trage, habe ich gar nicht: in meinem Kleiderschrank befinden sich überhaupt gar keine Kleidungsstücke, die ich nicht trage.
Ich habe vor ein paar Jahren einmal einen Pullover weggeschmissen, da sich Material und Passform an mir und allen anderen, die das Teil anprobierten, als Katastrophe herausstellten. Das liegt mir immer noch schwer im Magen und seither ist es mir äußerst unangenehm, Material und/oder Geld zu verschwenden. Daher gehöre ich eher zu den 'strategischen' StrickerInnen, d.h. ich stricke nur Kleidungsstücke, die ich auch brauche. Das erklärt, warum meine 'Produktion' in den letzten drei, vier Jahren stark abgenommen hat.
Selbstgestricktes, von dem ich denke, dass ich es niemals anziehe, wird sofort geribbelt.

Mittwoch, 16. April 2014

Post-Op 2.0

Die zweite Operation zur Entnahme der im letzten Jahr eingepflanzten Platte, Schrauben und Drähte in der linken Schulter und im Ellenbogen liegt nun schon 2 Monate zurück und meinem Arm geht es so lala.
Im vergangenen Jahr bin ich unzählige Male zur Physiotherapeutin geschlurft, habe zusätzlich täglich Dehn- und Kraftübungen gemacht so dass ich mir einen gewissen Bewegungsspielraum im linken Arm zurückerkämpft habe.
Daher war mein Schock groß als ich nach der zweiten OP feststellte, dass ich wieder bei Null anfangen musste: der Arm hing so gut wie bewegungslos an meiner linken Seite, so dass das Physio-Programm wieder von vorne starten musste.
Wie gut, dass mir nach meiner ersten OP niemand sagte, dass die Genesung mindestens zwei Jahre dauern würde. Mindestens - wie die Dinge liegen, ist ein dritter Eingriff nicht ausgeschlossen. Die Streckung in meinem Ellbogengelenk hat sich nach der Materialentnahme verbessert, aber ich werde mit einem Minus von 10% leben müssen. Das bedeutet, ich werde dauerhaft bei ausgestrecktem linken Arm einen Knick im Ellbogen haben.
In der Schulter sieht es nicht so gut aus: ich habe 30% an Bewegungsfähigkeit eingebüsst. Ob eine dritte OP helfen kann, wird eine Untersuchung durch den Schulterspezialisten der Berliner Uniklinik Ende Mai zeigen.
An die post-oprativen Röntgenaufnahmen mit dem eingepflanzten Metall vom letzten Jahr könnt ihr euch vielleicht noch erinnern? Heute zeige ich euch, was man mir da alles eingesetzt hat:


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Nahaufnahme? Aber gerne:


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An das lange schwarze Ding (aka die "Platte") wurden mithilfe der Schrauben das Schultergelenk und die Splitter des gebrochenen Oberarmknochens getackert, und somit stabilisiert. Die beiden Dinger, die aussehen wie Rouladen-Nadeln, steckten in meinem Ellbogen. Mit einem weiteren, 8-förmigen Draht wurden sie so zusammengehalten, dass das Gelenk wieder zusammenheilen konnte und gleichzeitig aber auch Beweglichkeit gewährleistet war. Diesen 'Draht' kann ich euch leider nicht zeigen: da er schon fest eingewachsen war, mussten ihn die Ärzte Stück für Stück aus dem Gelenk schneiden. Wie gut, dass es Vollnarkose gibt! ;)
Gestrickt wird aber auch schon wieder, in Maßen - sonst sticht es unangenehm im linken Ellbogen, da sind die Muskelstränge noch sehr irritiert.

Nun wünsche ich euch allen ein frohes Osterfest. Mich verschlägt es wie jedes Jahr (im vergangenen Jahr musste mein Trip wegen der Verletzung allerdings ausfallen) nach Holland zu meiner besten Freundin: am Karfreitag fliege ich nach Amsterdam, wo ich mich mit F. zum (Wolle-)Shoppen und Bummeln treffe. Dann geht es zum Abendessen zu 'unserem' Chinesen und dann per Auto weiter in die Nähe von Utrecht, wo meine Freundin lebt.

Mittwoch, 26. März 2014

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 12/2014 18 Mär
Aus dem Archiv vom 6.3.07:
Wieviel % Eurer Modelle fallen unter:
(1) - Stricken um des Strickens Willen
(2) - Stricken, weil Du’s selbst brauchst
(3) - Stricken, weil dir jemand einen Auftrag gibt
(4) - Stricken, weil ein Geschenk benötigt wird
(5) - Stricken für einen guten Zweck?
Das Wollschaf bedankt sich bei Ute!


1 = 100%
2 = 80% , wobei ich 'brauchen' mit 'haben wollen' ersetzen würde.
3 = 5%
Ich stricke nicht gerne für andere wenn ich keine genauen Wünsche und Anweisungen erhalte - ohne dass ich Garn und Anleitung in die Hand gedrückt bekomme, geht da gar nichts.
4 = 15%
5 = Ich halte nicht viel von Aktionen, wo (ich entsinne mich an die Smoothie-AKtion) Mini-Mützen ect gestrickt werden. Ich spende regelmäßig Geld, weil das für die allermeisten Organisationen das effektivste Hilfsmittel ist.
Im Winter werden wir Berliner häufig aufgerufen, warme Kleidung oder Wolldecken für Bedürftige und Obdachlose zu spenden. Auch hier würd ich niemals einen Pullover stricken, sondern kaufe alljährlich wärmende Thermounterwäsche, die ich dann einer bestimmten Kleiderkammer spende.



Die verstrickte Dienstagsfrage 13/2014 25 März
Einige der Oberpfälzer Stricklieseln von Ravelry haben sich Gedanken darüber gemacht, warum wohl nach dem Strick-Hype in den 80ern das Stricken in den neunzigern völlig aus der Mode kam. Es wäre toll, wenn das die verstrickte Dienstagsfragen werden würde, denn dann hätten wir noch mehr Antworten auf diese Frage.
Wenn wir jemals mit unserer Untersuchung darüber fertig sind, werde ich natürlich darüber berichten und auch dich auf dem Laufenden halten.
Vielen Dank an Sabine für die heutige Frage!


Ich habe im Handarbeitsunterricht der 3. und 4. Klasse Stricken gelernt, aber ich mochte es absolut nicht. Hingegen war ich ganz begeistert vom Sticken und Häkeln. Mit meiner besten Freundin, die ich just zu dieser Zeit kennenlernte, habe ich, wenn wir nicht gerade damit beschäftigt waren, Baumhäuser zu bauen, immer sehr viel gebastelt, gestickt, genäht und gehäkelt, drinnen wie draussen: unsere Hände waren immer tätig. Aber gestrickt haben wir damals nicht, noch nicht.

Bei mir persönlich fing der 1. Strickboom ziemlich genau im Herbst 1980 an (übrigens gleichzeitig mit meiner ersten Näh-Phase) und dann gab es kein halten: in wenigen Monaten brachte ich mir alles bei, was ich brauchte: Anleitungen lesen, Anleitungen selber erstellen, Mass nehmen, eingesetzte Arme berechnen, Raglanmodelle berechnen, Strickproben erstellen, Stricken mit Rundstricknadeln, Stricken mit Nadelspiel, Zöpfe stricken mit Zopfnadeln, Stricken mit zwei, drei Farben gleichzeitig, Intarsia-Stricken, Vernähen ect ect. In Ermangelung an Büchern, You-Tube, Internet oder Kursen geschah das alles intuitiv.
Der große Reiz, den das Stricken, wie auch das Nähen, für mich damals ausübte war ganz einfach der, dass ich mit vergleichsweise wenig Aufwand Kleidung herstellen konnte, die billig war und meinem Geschmack sowie einem Verlangen nach individuellen Stücken entsprach.
Bei Wolle-Rödel konnte man für ungefähr 10 DM Material für einen ganzen Pulli kaufen: ich habe sicher ein knappes Dutzend Pullis aus dem legendären Mohair gestrickt.
Nach dem Abitur hielt das Stricken an, weil Geld knapp war. Als ich dann mit den ersten Studentenjobs etwas mehr Geld zur Verfügung hatte, war es mir ein großer Genuss, einfach mal ein Kleid oder ein Pulli zu kaufen, auch wenn es gerade nicht nötig war.
Aber das Selbermachen von Kleidung hörte erst auf, als ich dann ungefähr Mitte der 80er nach Berlin ging. Ich habe im ersten Berliner Herbst noch einen Pulli gestrickt, aber das war es dann. Einerseits gab es sehr viel in der neuen Stadt zu entdecken, andereseits hatte ich auch weniger Zeit, da ich neben der Uni und Job in einem japanischen Restaurant auch noch mein Studium in Tokyo vorbereiten musste.
Es folgte eine Phase in der ich gut 10 Jahre keinerlei Handarbeiten gemacht habe: Studium im Ausland, Rückkehr an die Berliner Uni, erste Jobs im Medienbereich, der Magister und gleich anschließend ein Job in Japan. Da blieb einfach keine Zeit für's Stricken und ich vermisste es auch nicht. Kurz gesagt: ich hatte nach knapp 10jährigem overload einfach keine Lust mehr.
Aber die Lust kam im Jahr 2000 zurück, als mir besagte Freundin dieses Modell zeigte, dass sie gerade fertig gestellt hatte. Und als kurz darauf mein ältester Neffe geboren wurde, fing ich wieder an, gelegentlich die Nadeln in die Hand zu nehmen.
Ich habe sie bis heute nicht mehr aus den Händen gelegt, von gewissen Zwangspausen wegen Tennisellbogen, gebrochener Knochen und Gelenke abgesehen.

Montag, 3. Februar 2014

Ach ja...

... gestrickt wird hier auch noch.
Neben dem ganzen Aufräumen wird auch noch gestrickt, aber nur in Massen, da ich wieder Probleme in meinem (Tennnis-)Ellbogen habe.
Hier eine sneak preview:


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Die Nachricht vom Tode des Schauspielers Philip Seymour Hoffman hat mich sehr betrübt. Ein herausragendes Talent, und ich schätze mich sehr glücklich, dass ich 2005, anlässlich der Berlinale, die Gelegenheit hatte, ihn zu treffen und mit ihm über seinen Film 'Capote' zu sprechen.
Ein ebenso tragischer Verlust wie seinerzeit Heath Ledger, der auch viel zu früh gegangen ist.

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