Dienstag, 7. Januar 2014

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 2/2014
Habt ihr Neujahres-Rituale? Im Allgemeinen? Und bezogen auf Euer wolliges Hobby? Aufräum-Entrümpelungsaktionen, erstellt Ihr Listen, welche Projekte es im kommenden Jahr sein sollen? Oder lasst ihr das spontan kommen, weil man eh schon so viel verplant in seinem Alltag?

Vielen Dank an Daniela für die heutige Frage!


Zunächst einmal wünsche ich euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr!

Seltsam, ob wohl ich viele (und durchaus fragwürdige) Rituale zu allen möglichen Anlässen zelebriere, habe ich keines, um das neue Jahr zu begrüßen.
Entrümpelaktionen? Ja, die gibt es. Vor gut vier Jahren bin ich bei Apartment Therapy auf die home cure gestossen und habe mir das Buch zum Projekt gekauft: Apartment Therapy: The Eight-Step Home Cure. Als ich das Buch seinerzeit zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich bitter enttäuscht: kein Hochglanzpapier, keine schönen Bilder von noch schöneren Wohnungen, keine eindrucksvollen 'vorher/nachher'-Bilder: nur gedruckte Seiten, eine Zeichnung hier und da aber nichts, das bei mir Schnappatmung auslöste. Und dann nahm ich das Buch in die Hand, und las die bedruckten Seiten aus billigstem Papier - je länger ich las, desto tiefer sank ich ein. Und dann hab ich angefangen, meine Wohnung zu entrümpeln.
Meine Wohnung ist zwar sehr übersichtlich möbliert, meine Mutter nennt es 'spartanisch', und es steht/liegt kaum ein nicht benötigtes Möbel herum. Aber es gibt eine kleine Sammlung hier, eine dort, tausende Bücher und dazu das Wissen um die Existenz von Sachen, die in Regalen, Schubladen oder Schränken liegen und die ich seit Jahren nicht mehr in Händen gehalten habe, von einer Nutzung mal ganz zu schweigen: das alles legt sich wie ein schweres Gewicht um den Hals, so schwer, dass ich manchmal das Gefühl habe, zu ersticken.
Das war schon immer so, aber als ich dann um 2003 wieder massiv strickte und zwei Jahre später mit dem bloggen anfing, entwickelte sich ein neues Geschwür und blähte sich ungehörig auf: mein Wolllager. Die Rettung waren die Anweisungen im oben erwähnten Buch: erste ernst zunehmende Mengen an Gegenständen verließen meine Wohnung, und wurden auch nicht wieder erstezt. Anfang 2011 meldete ich mich dann auch zur alljährlich im Januar stattfindenden january home cure an, liess die Dinge aber bereits nach wenigen Tagen schleifen.
2012 war ich wieder im E-Mail-Verteiler, schaffte aber nicht einmal die erste Aufgabe: eine Bestandsaufnahme augenscheinlicher Mängel eines jeden Zimmers der Wohnung. Im vergangenen Jahr verhinderten die Brüche von Schulter und Ellbogen jegliches Engagement. Aber in diesem Jahr habe ich mich wieder angemeldet und bisher alle 4 Aufgaben der ersten Woche erledigt.
Ich bin professionelle Prokrastinatorin und spontan passiert bei mir hinsichtlich Entrümpelns gar nicht. Ich brauche einen geregelten Rahmen, der mir immer wieder die Problemstellen vor Augen führt und der mir vermittelt, dass diese "Probleme" auch zu lösen sind.
Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr mit Hilfe der home cure und dem Buch zwei Ziele erreiche: kurzfristig möchte ich die Wohnung mit Hilfe der einen Monat dauernden house cure von offensichtlichem Ballast befreien. (Dazu werde ich in naher Zukunft noch einen gesonderten Beitrag schreiben, der mir schon länger durch den Kopf geistert.) Ich habe für die Januar-Kur bis zum 26 Januar Zeit: am Tag darauf muss ich mich wegen der Knochenbrüche einer weiteren Operation unterziehen und bin wieder eine Weile ausser Gefecht. Zweitens soll langfristig bis Ende des Jahres meine Wohnung renoviert sein: Wände müssen gestrichen, Vorhangstangen und Deckenlampen installiert, Vorhänge genäht, Tischlerarbeiten entworfen und ausgeführt werden, ein paar Stühle möchte ich verkaufen, eine alte Ikea-Kommode muss entsorgt werden. Ausserdem muss ich meine Récamière aufpolstern und neu beziehen lassen und eine neue Matratze für das Bett kaufen.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 50/2013
Natürlich geht es auch heute um Weihnachten und ich möchte die Frage von letzter Woche umdrehen.
Welche wolligen Geschenke macht ihr? Strickt ihr jedem Familienmitglied Socken oder andere Kleinigkeiten, oder gibt es ein paar Auserwählte, die mit größeren Strick-Geschenken bedacht werden?
Oder strickt ihr nach wie vor gemütlich vor euch hin für wen auch immer, ohne euch durch das fixe Datum hetzen zu lassen?
Und natürlich bin ich neugierig: Wie sehen denn eure Strickgeschenke aus?
Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!


Ich gehe prinzipiell davon aus, dass dass Interesse der Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung an meinem Selbstgestricktem eher marginal ist. Daher stricke ich Geschenke nur, wenn sie ausdrücklich erbeten wurden.
Meine Mutter liebt meine selbst gestrickten Socken. Sie hat sich ein Paar wollweisse in einfachem Rippenmuster als Bettsocken gewünscht.
Zwei Freundinnen haben sich ebenfalls Socken gewünscht. Diese Geschenke sind, bis auf die Socken für meine Mama, seit Monaten fertig.
Allerdings gibt es eine Ausnahme von meiner Regel: meine Nichte. Sie wird ungefragt mit einem Jäckchen bestrickt. Mit 18 Monaten ist sie in dieser Hinsicht noch völlig der Tante ausgeliefert! ;)

Montag, 9. Dezember 2013

In meiner zweiten Heimat

Es hat sich bei mir eingependelt, dass ich alle zwei oder drei Jahre nach Japan reise. Da ich 2008 (sogar zwei Mal) in Japan war, wäre es 2010 oder 2011 wieder so weit gewesen... aber 2010 verschlug es mich in Sachen Fernreisen in die USA und 2011 wäre ich nach Japan gereist, wenn dort nicht am 11. März die Erde so fürchterlich gewackelt hätte.
Auch in diesem Jahr habe ich wegen der Nuklearkatastrophe von Fukushima gezögert, und hätte um ein Haar Indien den Vorzug gegeben. Aber dann kündigte Thom Yorke fünf Konzerte seiner Zweitband Atoms For Peace in Osaka und Tokyo an und ich wollte dabei sein! Und wie sehr ich Japan, meine zweite Heimat, vermisste, habe ich dann vor Ort festgestellt - obwohl diesmal irgendwie alles anders war, als bei allen meinen anderen Reisen nach Japan.
Es fing schon damit an, dass ich nicht nach Tokyo geflogen bin, sondern nach Osaka. Ich hatte vor den Tagen mit den Konzerten zum Glück Zeit, um einen Nachmittag in Kyoto zu verbringen.


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Kyoto, Kinkaku-ji

Ich war schon häufig im Kinkaku-ji, um den goldenen Pavillon zu besichtigen, die Anlage liegt am Stadtrand von Kyoto, aber da er erst kürzlich renoviert wurde, strahlte die edle Hülle besonders gülden.
Anschliessend bin ich noch einmal in das Zentrum zurück, um Avril, bei uns besser bekannt als Habu, einen Besuch abzustatten.


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Kyoto ist der Stammsitz von Avril, und dies ist das Hauptgeschäft.


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Ich war bereits mit mehreren Strängen grün und grau gefärbtem Seidengarn in der Hand auf dem Weg zur Kasse, als ich plötzlich das gesamte Gewicht meines heimischen Wollvorrates im Nacken spürte: Ich habe das Garn wieder zurückgelegt und bedaure es bis heute absolut nicht!


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Osaka, Dotomburi


In Japan gibt es ein ungewöhnliches Einlassverfahren bei Konzerten: jedes Ticket hat eine Nummer aufgedruckt, und diese Nummer bezeichnet die Position in der Schlange. Welche Nummer man bekommt, ist Glückssache. Aber natürlich gilt: je niedriger, desto besser. Frühes Anstehen, um möglichst in die erste Reihe zu kommen, ist in Japan vollkommen sinnlos. Somit hatte ich an den Konzerttagen aber Zeit, meinen Mädels ein wenig von Osaka zu zeigen, wo Freunde wohnen und das ich daher ganz gut kenne.


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Atoms For Peace: Nigel Godrich & Thom Yorke



Wie schon erwähnt besuchte ich alle fünf Konzerte von Atoms For Peace in Japan: zwei in Osaka und drei In Tokyo. Es war grandios, und die Band hatte sehr viel Spass.
Aber nicht nur der Einlass zu japanischen Konzertveranstaltungen ist gewöhnungsbedürftig, auch das Verhalten der Zuschauer ist sehr speziell: alle sind sehr euphorisch und begeistert, aber wirkliche Passion ist das nicht.


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Ganz ohne Schlange stehen geht es in Japan bei Konzerten dann doch nicht: für die Fanartikel muss man sich einreihen, durchaus mehrere Stunden: verkehrte Welt!

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Kleine Flirts mit den Technikern der Band brachten mir setlists von zwei der drei Tokyoter Konzerte ein. Aber das Beste geschah, als ich nach den Konzerten in Osaka im Bahnhof Shin-Osaka auf meinen Zug nach Tokyo wartete.


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Da ich viel Zeit bis zur Abfahrt meins Zugs hatte, stellte ich mich mit meinem Gepäck vor die Glastüren des Haupteingangs und ließ die Sonne in mein Gesicht scheinen. Und plötzlich sah ich zwei Minivans vorfahren, aus denen die Mitglieder der Band stiegen. Ich bin zu ihnen hin und wir haben ein paar Sätze getauscht. Das war sehr, sehr nett - und Autogramme habe ich auch noch bekommen.

Meinen hochverehrten Thom Yorke innerhalb von 6 Tagen fünf Mal im Konzert zu erleben und ihn dann auch noch persönlich zu treffen macht sehr euphorisch. Aber als alles vorbei war, setzte die 'Post-Tour'-Depresssion ein und ich benötigte Ablenkung. Mit meiner Freundin Y. bin ich nach Shimoda gefahren, ca. 150 südlich von Tokyo am Meer gelegen, wo wir in einer traditionellen japanischen Unterkunft, einem ryokan inklusive heißem Thermalbad (onsen), zwei wunderbare Tage verbrachten.


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Das rotenburo (='Bad unter freiem Himmel') war wunderbar, und sehr großzügig geschnitten. Am Abend nach unserer Ankunft regnete es, aber das war perfekt, denn es gibt kaum etwas besseres, als im heißen Thermalbad zu sitzen (nackert!) und sich den Kopf durch Regentropfen kühlen zu lassen. Großartig!!! Schon allein wegen der heißen Quellen müsst ihr unbedingt einmal nach Japan reisen. :)


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Am zweiten Tag in Shimoda schien auch schon wieder die Sonne, und wir hatten bei unserem Spaziergang über den Hausberg einen herrlichen Blick auf die Berge der Umgebung.

Das fantastische Wetter hielt sich während der Woche, die ich noch in Tokyo verbrachte. An einem Abend hatte ich sogar einen wunderbaren Blick auf den Berg Fuji!


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Fujisan

Morgen erzähle ich noch ein bisschen mehr...

Dienstag, 29. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 44/2013
Als handarbeitender Mann stelle ich mir die Frage: Gibt es Strick- und/oder Häkelzeitschriften, die keine Frauenzeitschriften sind? Wenn ich in Läden in Handarbeitszeitschriften schaue, finde ich dort eine Vielzahl von Anleitungen für Frauen, einige für Kinder und fast nichts für Männer. Gibt es da Ausnahmen, bei der es sich auch als Mann lohnt, Geld für eine ganze Zeitschrift auszugeben?
Vielen Dank an Ralf für die heutige Frage!


Ich kenne kein wiederkehrend erscheinendes Online- oder Printmagazin, dass sich ausschließlich an strickende Männer wendet. Männer sind, vor allem im deutschen Strickkosmos marginal, so dass sich die erheblichen Investitionen nicht lohnen, und das ist nachvollziehbar.
Aber oft habe ich mich gefragt, warum der Anteil an Modellen für Herren in den einschlägigen Fach- und Anleitungsheften vergleichsweise minimal ist. Haben Frauen eher Interesse, Damenmodelle zu stricken? Oder haben Männer weniger Gefallen an selbst gestrickten Kleidungsstücken? Stricken strickende Männer eher Damenmodelle?
Der strickende Mann muss aber nicht verzweifeln. Rowan bietet immer wieder Herrenmodelle in seinen Magazinen an, und es gibt immer wieder Sonderhefte mit einer ausgewogenen Mischung von Herren- und Damenmodellen, manchmal auch reine Männermagazine.
Bei Brooklyn Tweed wird Mann auch fündig: neben Herrenmodellen in den Quartalspublikationen wurde unlängst eine Sammlung Modelle nur für den Mann herausgegeben.
Das sind nur zwei Beispiele von einigen, und sicher, die Auswahl ist bescheiden, aber Mann kann fündig werden.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 43/2013

Bisher habe ich ja immer einen großen Bogen um Mohairwolle gemacht, aber jetzt hat sie mich doch eingeholt. Gerade verstricke ich Ito Sensai, und während ich noch versuche, mit der Fusselbürste den Ansturm an Flusen auf meiner Kleidung einzudämmen, stellen sich mir ein paar Fragen. Habt Ihr Tipps zur Pflege von Strickstücken aus Mohair und vor allem: Liegen die Flusen in der Natur der Sache, oder gibt es Tricks, sie etwas zu reduzieren?
Vielen Dank an “Tee & Kekse” für die heutige Frage!


Wolle, gewonnen aus dem Haar der Angoraziege, Mohair, hat viele wunderbare Eigenschaften. Es wärmt hervorragend, nimmt Farben sehr gut auf, filzt nicht und ist sehr widerstandsfähig. Ich mag Mohair in Wollmischungen sehr gerne und mein Lieblings-Mohairgarn ist Rowans Kidsilk Haze.
Wenn Projekte aus Mohairgarn fusseln, liegt das einerseits daran, dass das Garn von minderer Qualität ist (kurze Fasern) und/oder an mangelnder Pflege: Mohairgarn erfordert regelmässiges kämmen.
Um Mohair zusätzlich zu pflegen sollte es, wie alle Naturfasern, nicht zu oft gewaschen werden und zum (langsamen) Trocknen ins Tiefkühlfach gelegt werden.

Dienstag, 8. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast? Was genau war daran so schrecklich? Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!


Das ein oder andere ärgerliche Missgeschick ist mir natürlich in all den Jahren meines Strickerinnendaseins passiert, aber als wirklich desaströs würde ich den Fall HEATHER bezeichnen. Bei diesem Pulli dachte ich, alles richtig gemacht zu haben: ausgesucht wurde ein klassisches Modell mit einfachen Zöpfen von einer Designerin, deren Modelle und ihre Passform mir wohlbekannt waren; Garn wurde ausgesucht und entsprechende Erfahrungsberichte eingeholt; sogar eine Maschenprobe habe ich gemacht.
Das Stricken mache Spass und ging schnell von der Hand. Aber als ich den fertigen Pulli zum ersten Mal überzog, wusste ich: DESASTER, und zwar ein irreparables! Der Pulli hing an mir herunter wie ein riesiger, formloser und ausgebeulter Sack, das Garn leierte zusehends: ich konnte mich nicht einmal mit der Idee anfreunden, dieses 'Ding' zum Putzen oder Aufräumen des Kellers zu tragen. Geradezu für die Tonne gestrickt, dachte ich.
Freundinnen, die Gelegenheit hatten, das zusammengefaltete Ding in seiner kurzen Lebensphase zu besichtigen, machten mir Komplimente dafür. Nachdem ich sie darüber aufklärte, dass der hübsche graue Haufen ein untragbares Teufelsding sei, wollte mir keine glauben und sie alle probierten es an - nur um mir am Ende Recht zu geben. Ich versuchte noch, ein Kissen daraus zu filzen, aber das war wegen des Kunstfaseranteils vergeblich.
Und zum ersten - und letzten Mal habe ich einen selbstgestrickten Pulli in die Mülltonne geworfen, obwohl es mir wegen der Materialvergeudung extreme Bauchschmerzen bereitete.


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Montag, 7. Oktober 2013

Wenn einer eine Reise tut...

... kann es sein, das ihm dabei Wolle gestohlen wird.

Bevor ich am frühen Donnerstagmorgen meine Wohnung verließ, um zu meiner Mama ins Rheinland zu reisen, habe ich wie üblich, wenn ich für unterwegs Strickzeug mitnehme, Wolle und Nadeln für zwei verschiedene Projekte in zwei Reißverschlussbeutel aus Kunststoff verstaut. Beide Beutel legte ich in meine 'Stricktasche' und streifte die kurzen Henkel über den Zuggriff meines Köfferchens.
Im Zug habe ich einen der Beutel aus der Tasche genommen und Wolle aufgewickelt. Etwa eine Stunde vor Ankunft am Umsteigebahnhof habe ich alles wieder ordentlich und sicher verstaut. Im Anschlusszug habe ich ein wenig gelesen.
In der kleinen Konditorei vor Ort, aus der ich für mich und die Frau Mama etwas Kuchen kaufen wollte, war am Feiertag ordentlich Betrieb, und ich musste in der Schlange warten. Ich wollte die Zeit nutzen und die beiden Beutel in meiner Stricktasche so ordnen, dass ich den Kuchen obenauf legen und sicher nach Hause transportieren konnte. Und da erst sah ich es: es war nur noch ein Beutel mit Sockengarn in der Tasche. Wo war der Beutel mit den aufgewickelten Knäueln geblieben?
Wenn die Tasche am Zuggriff meines Koffers hängt, ist es unmöglich, dass ein Beutel herausfällt: die vorhandene Öffnung ist viel zu klein. Es musste jemand hineingegriffen und einen Beutel aus der Tasche gestohlen haben. Darin waren ausgerechnet vier Knäuel meines schönen Noro Yuzen, und eine meiner heiß geliebten 4.0-Addi-Nadeln.

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Ich hatte mich so sehr auf einen schönen Schal in herbstlichen Farben gefreut, der so wunderbar zu meiner neuen, dunkelblauen Cabanjacke gepasst hätte.
Ich bin mir sicher, dass wer auch immer den Beutel gestohlen hat, aus Enttäuschung über den Inhalt diesen sofort in den Müll wirft. Seufzzzz.
:(((

Dienstag, 1. Oktober 2013

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 40/2013
Wo sind eure fertigen Strickstücke zu Hause? Dürfen sie sich mit ihresgleichen in einem speziell dafür vorgesehenen Schrank oder sogar Zimmer tummeln, oder müssen sie ihr Dasein im ganz normalen Kleiderschrank unter all den "normalen" Kleidungsstücken fristen? Und lagert ihr mal um? z.B. einen Pullover mal eine zeitlang aufhängen und dann wieder liegend lagern?
Vielen Dank an Carina für die heutige Frage!


Meine Kleidung, von Mänteln und Schuhen abgesehen, lagere ich im Schlafzimmer, verschlossen und vor Staub/Motten/Licht geschützt in einem Kleiderschrank und in einer Kommode. Meine selbst gestrickten Pullis und Jacken haben eine eigene Schublade und dort werden sie liegend gelagert. Für Gestrick aus feinem Mohair habe ich aber eine Ecke im Schrank reserviert, da diese Sachen nicht gedrückt werden dürfen. Zwei, drei sehr dicke Strickjacken hebe ich ebenfalls im Schrank auf, liegend unter den hängenden Teilen.
Für Schals habe ich eine eigene Schublade, ebenso für Handschuhe und Mützen bzw. für Strümpfe und Socken: hier mische ich Gekauftes mit selbst Gestricktem.
Jeweils im Frühjahr und Herbst wird der größte Teil meiner Garderobe - egal ob gekauft oder selbstgemacht - umgelagert: das, was ich in der jeweiligen Jahreszeit nicht mehr brauche, wird in zwei Behältnisse gepackt, die ich mit meiner Skiausrüstung unter dem Bett verwahre.
Bevor ich Wollkleidung aus- oder wegpacke, wird sie gründlich gelüftet: ein, zwei Tage auf dem Balkon, und zwar möglichst hängend. Bei Bedarf hänge ich die Wollteile auch ein paar Tage ins Badezimmer, anschließend wird alles leicht und vorsichtig ausgebürstet und dann auf den Balkon verfrachtet.
Also: hängen nur zum Lüften, ansonsten lagere ich Wollpullis/-jacken nur liegend.
(Und immer schön an reichlich Mottenschutz denken! ;)

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