Mittwoch, 5. Dezember 2012

Dienstagsfrage am Mittwoch

Ist es Dir schon mal passiert, dass Du ein Teil fertig hattest und
dann beim besten Willen nicht wusstest, was Du als nächstes anschlagen solltest? Das kann einem ja passieren, weil einem wirklich nichts einfällt, oder auch, weil man zu viele Ideen in der "Warteschlange" hat. Wie bist Du dann vorgegangen, um Dein nächstes Projekt zu bestimmen?

Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!



Schon "mal", so wie in "einmal"??? Hahaha!!! :)
Leider passiert mir das unregelmäßig regelmäßig. Es gibt für mein Strickerinnen-Ich kaum etwas, das ich mehr fürchte, als leere Strickkörbe oder ein ideenentleertes Hirn, das sich ähnlich anfühlt wie früher ein black out bei Arbeiten oder Prüfungen in der Schule oder an der Uni (mich erwischte es in der mündlichen Magisterprüfung im Nebenfach Geschichte! >_< ).
Es ist einfürchterliches Gefühl, dass mich sehr unruhig werden lässt: ich fühle mich wie auf Entzug. Häufig verbringe ich Stunde um Stunde, damit, in meinen Wollvorräten zu wühlen oder diese zum wiederholten Mal aufzuräumen. Beides ist schlimm und sollte ich eigentlich vermeiden, denn meine Panik lässt meine Wollberge verdoppeln oder verdreifachen, was auch die Panik darüber, dass ich dieses gefühlte Gebirge an Wolle in den mir verbliebenen Lebensjahren nie werde verstricken können, multipliziert - weil ich ja keine Ideen habe... Kurz bevor ich Gefahr laufe, vor lauter Panik ins Delirium zu fallen, wird in meiner Ravelry-queue nach Projekten gesucht - seltsamerweise findet sich in solchen Momenten selten ein Projekt, dass ich sofort in Angriff nehmen könnte - obwohl ich doch jedes Mal, wenn ich ein Projekt zu meiner queue hinzufüge, denke, ach,wann soll ich das bloss alles stricken! Dies ist, und wird es wohl auch bleiben, für mich ein ewiges Mysterium!
Als nächstes werden meine Rowan-Hefte durchgesehen, dann Bücher und dann wieder Ravelry. Manchmal verstreichen Tage mit Suchen und es macht mich fast wahnsinnig, ansehen zu müssen, dass meine Hände ruhend im Schoss liegen - das ist leider kein Scherz. :)
Um die Auswirkungen des Strick-Entzugs abzumildern, schlage ich meist ein paar Socken an. Häufig löst das die Blockade im Kopf und es findet sich prompt ein Projekt, was ich ja schon immer stricken wollte.
Einer der Gründe, warum ich fast immer mehrere Projekte gleichzeitig in meinen Körbchen habe, ist, dass ich dadurch ein 'Strickloch' vermeiden kann. Bewährt hat sich auch, mindestens ein Langzeit-Projekt zu haben, etwa ein 2-Meter-Schal aus dünnstem Garn, auf das man zurückgreifen kann, wenn alles andere fertig gestellt wurde, und das einem das schöne Gefühl vorgaukelt, die nächsten 10 Jahre beschäftigt zu sein.
Wir StrickerInnen sind doch wirklich arme Schweine! ;)

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