Mittwoch, 23. Juli 2008

Things Japanese 23/ Ryokan

Ein Ryokan, das Wort setzt sich aus den Schriftzeichen für ‚Reise/unterwegs’ und ’Haus/Gebäude’ zusammen, ist eine traditionelle japanische Herberge, im Gegensatz zum Hotel. Auch wenn ein ryokan der einfacheren Form lediglich eine Übernachtungsmöglichkeit anbietet, ohne das sonst übliche Abendessen-und Frühstück, ist auch so ein Haus mehr als ein Hotel.
Wählt man einen ryokan zur Übernachtung, so erwartet einen immer ein traditionelles japanisches Zimmer, das mit tatamis ausgelegt und mit futon, einem Sitzkissen und einem niedrigen Tisch möbliert ist. Je nach Preisklasse gehört ein traditionell japanisch ausgestattetes Bad zum Raum, häufig werden aber Einrichtungen wie Duschen, japanisches Bad, Waschbecken und Toiletten gemeinschaftlich benutzt. Das ist in Japan unproblematisch, weil in diesen Nasszellen die Hygiene sehr groß geschrieben wird.
EIn besonderes Erlebnis wird ein Aufenthalt in einem ryokan, wenn man bereit ist, Geld in die Übernachtung in einem guten ryokan zu investieren. Ich hatte das Glück auf Grund meiner Position in Kusatsu mehrfach in recht berühmte, geschichtsträchtige ryokans eingeladen zu werden, mehrfach in Onsen – man hatte mehrere Räume, eine Veranda, einen Garten, ein rotenburo, ein Bad im Innern sowie verschiedene Bäder (innen und außen) im Gemeinschaftsbereich. Das Essen, das einem in einem der eigenen Räume serviert wird hat fast den Tisch zusammenbrechen lassen. Permanent wurden Schälchen und Schüsselchen aufgetragen. Und beim Frühstück, das spätestens um 8:00 serviert wird, gab es die gleiche Prozedur. Ich hatte das Glück, mehrfach in solche Häuser eingeladen zu werden - ich persönlich hätte so eine Herberge niemals finanzieren wollen oder können. Hier könnt ihr bei Interesse mehr über ryokan lesen.

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In Takayama gibt es einen hübschen ryokan, den ich vor zehn Jahren entdeckte und in dem ich in diesem Jahr wieder meine Übernachtungen gebucht habe. Ein kleines aber schönes Zimmer von 4 ½ tatami(-Matten)*. In allen japanischen Herbergen, Hotels wie ryokans, liegen yukatas aus, das ist ein leichter Baumwollkimono. Normalerweise zieht man sich nach Ankunft einem ryokan (westliche) Kleidung aus und den yukata an. Mit diesen Kimonos läuft man im Ort herum, oder auch nur in der Unterkunft, man schläft auch darin.

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Und damit wieder einmal etwas Handarbeit in dieses Blog kommt: das Bild im Hintergrund ist eine Stickerei der Hausherrin, aber dazu später mehr!



*= In Japan wird die Größe eines Raumes durch die Anzahl der tatami angegeben. Die Größe der Matten ist unterschiedlich, jeweils ca. 0,90 x 1,90. Als ich in Tokyo studierte, hatte mein Zimmer bzw. meine Wohnung ebenfalls eine Größe von 4,5 tatami (ca. 7,6qm²).

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